Das deutsche Verteidigungsministerium scheint derzeit Schritte einzuleiten, um die verschiedenen Dienstsitze der Behörde gegen den Überflug unbekannter Drohnen zu sichern.
Auch in Deutschland rückt das Thema von bisher nicht identifizierten UAV-Operationen in der Nähe oder direkt über staatlichen Einrichtungen in den Fokus. Zuletzt hatten unter anderem Norwegen und Dänemark auf vermehrte Drohnenaktivitäten über Anlagen der Öl- und Gasförderung aufmerksam gemacht.
Diese Vorfälle ereigneten sich teilweise kurz vor den aufgetretenen Leckagen entlang der Nord Stream 1 Pipeline Ende Oktober 2022.
Drohne soll Sitz des Verteidigungsministeriums in Bonn überflogen haben
Wie der Spiegel nun unter Berufung auf eigene Informationen berichtet, sind bereits mehrere solcher Vorfälle auch in der Nähe oder direkt über Anlagen der deutschen Bundeswehr registriert worden.
Wer die UAVs auf die Reise geschickt hat und welche Zwecke die Fluggeräte genau verfolgten, ist nicht bekannt.
Aus einem vertraulichen Schreiben des Berliner Führungskommandos unter dem Generalleutnant, welches dem Spiegel vorliegt, wird eine konkrete Sichtung genannt. Demnach soll Ende Oktober eine unbekannte Drohne mit einer Spannweite von bis zu 8 Metern über das Gelände des Bundesverteidigungsministeriums an der Hardthöhe in Bonn gesichtet worden sein. Das UAV wurde demnach offenbar von einer Mitarbeiterin gemeldet, die das Fluggerät in der Nacht am Himmel entdeckte.
Am Standort Hardthöhe unterhält das Verteidigungsministerium seinen ersten Amtssitz.
MAD meldet weitere Sichtungen
Weiter berichtet der Militärische Abschirmdienst (MAD) laut Spiegel immer wieder von der Sichtung verschiedener Drohnen über deutschen Bundeswehrstützpunkten.
Dabei sollen vor allem Einrichtungen betroffen gewesen sein, an denen auch ukrainische Soldaten an Waffen und Waffensystem ausgebildet werden, die durch die westlichen NATO-Mitglieder für den Einsatz im Ukraine-Konflikt bereitgestellt werden.
Damit in Verbindung stehen offenbar auch Sichtungen verdächtiger Fahrzeuge, die sich auffällig in der Nähe von Zufahrten von Bundeswehrkasernen aufgehalten und diese ausgespäht haben sollen.
In diesem Kontext soll der Schutz der Gebäudes des Verteidigungsministeriums in Bonn und Berlin gegenüber unbekannten Drohnen verbessert werden. Der Generalleutnant will hierzu prüfen, welche schnell umsetzbaren Optionen zur Erkennung und zum Abfangen entsprechender UAVs zur Verfügung stehen.
Quelle: Spiegel