Die Energiekrisen in Europa spitzt derzeit immer weiter zu. Das werken Verbraucher an den steigenden Preise für fast alle Energieträge. Parallel scheinen sich auf dem Meer bisher nicht genauer identifizierte Flugoperationen nahe Dänemark und Norwegen abzuspielen.
Die Leakage in den Gaspipelines Nordstream 1 und Nordstream 2 wurde in den Medien bereits breit thematisiert. Mittlerweile gehen auch offizielle Stellen von Sabotage aus, die zu den Beschädigungen der Leitungen an verschiedenen Stellen geführt haben.
Aus Norwegen und Dänemark kommen nun weitere Nachrichten, die den Fokus weiter auf eine mögliche Sabotage lenken.
Dänemark bestätigt nicht identifizierte Drohnen nahe Förderplattform
Der französische Energiekonzern Total Energies machte nur einen Tag nach dem Gasleck in der Ostsee Meldung über Sichtung bisher nicht identifizierter Drohnen, die sich in der Nähe eines Gasfeldes und der Förderplattform Halfdan B befindet. Die Einrichtung liegt entgegen der Nordstream-Piplines jedoch in der Nordsee.
Halfdan B wurde ursprünglich von dem dänischen Unternehmen Maersk Oil betrieben, gehört seit 2018 aber zum Portfolio vom französischen Total Energies Konzern. Die Halfdan-Anlage besteht aus mehreren Teilen und fördert sowohl Erdöl als auch Erdgas aus einem Vorkommen im Meer.
Der Konzern meldete die Vorfälle direkt an die dänischen Behörden, welche die Ermittlung aufgenommen haben. Es scheint nach Auswertung der Zeugenaussagen bereits festzustehen, dass die Menschen auf der Plattform verschiedenen Drohnen beobachtet haben müssen. Was genau die nicht autorisierten Drohnen im Gebiet der Plattform getrieben haben, bleibt bis jetzt unbekannt – das berichtet die Zeitung Ekstra Bladet.
Auch Norwegen meldet Drohnenaktivitäten bei Gasfeldern
Aus Norwegen waren schon vor den öffentlich gewordenen Beschädigungen der Nordstream Pipelines erste Berichte von ebenfalls unbekannten Drohnenaktivitäten in der Nähe verschiedener Gas- und Ölfelder gekommen.
Norwegen ist seit der eingeschränkten Belieferungen mit Gas durch Russland eine der Hauptquellen von Erdgas für die europäischen Nachbarländer und dürfte zu einem Großteil dazu beitragen, dass Länder wie Deutschland durch die anstehende Winterperiode kommen. Das Land verfügt über ein großes Pipeline-Netzwerk, dass die Stationen mit dem europäischen Festland verbindet.
Das macht die Förderplattformen in der Nordsee aber potenziell auch zu einem lukrativen Ziel für all diejenigen, die der europäischen Wirtschaft weiteren Schaden zufügen wollen. Genau in diesem Zusammenhang werden die illegalen Drohnenaktivitäten gedeutet.
Über die vergangenen sechs Wochen sollen mindestens sechs UAVs in die Sicherheitszone der Plattformen eingedrungen sein, welche sich in einem 500 m Radius um die Fördereinrichtung spannt. Was genau die Drohnen dort getan haben und wer die UAVs gesteuert hat, ist ebenfalls unbekannt. Eine Drohne soll sich bis auf 50 m der Heidrun Förderplattform genähert haben.
Die zuständige Petroleum Safety Authority Norway gab auf Basis der Sichtungen rund um die verschiednen Plattformen noch einmal eine offizielle Hinweismeldung an alle Betreiber ähnlicher Anlagen und andere Behörden heraus, die auf die Pflicht zur Meldung solcher Vorkommnisse hinweist und die Unternehmen zur erhöhten Wachsamkeit drängt.
Dass es sich bei den Vorfällen um verirrte Consumer-Drohnen gehandelt hat, ist nebenbei sehr unwahrscheinlich, da die Plattformen dutzende Kilometer weit vom Festland entfernt im offenen Meer liegen.
Quelle: Ekstra Bladet, Time of Malta