Mit den neuen DJI Goggles Integra bringt DJI eine weitere FPV-Videbrille auf den Markt. Auf den ersten Blick sind nur wenige Unterschiede zu den DJI Goggles 2 zu erkennen. Mehr als Grund genug, die beiden FPV-Brillen einmal genau zu vergleichen.
Das FPV-Portfolio von DJI wächst immer weiter. Mit der Veröffentlichung der DJI Goggles Integra haben FPV-Fans nun sogar die Wahl zwischen drei verschiedenen Brillenmodellen: DJI FPV Goggles V2 (2021), DJI Goggles 2 (2022) und DJI Goggles Integra (2023).
Damit ihr den Überblick behaltet, haben wir die DJI Googles 2 und die DJI Goggles Integra einmal genau miteinander verglichen. Als Referenz nehmen wir außerdem die technischen Daten der älteren DJI FPV Goggles V2 in den Vergleich mit auf.
Inhalt
DJI Goggles Integra & DJI Goggles 2: Die wichtigsten Unterschiede
In den folgenden Abschnitten haben wir die auch aus unserer Sicht wesentlichen Unterschiede zwischen den Goggles 2 und den Goggles Integra zusammengefasst.
Integrierter Akku
Das ohne Frage auffälligste Merkmale ist das Handling des Akkus. Während ihr bei den DJI Goggles 2 ein separates Akkupack (eine kleine Powerbank) verwendet, die per Kabel mit der Brille verbunden wird, ist der Akku bei den Goggles Integra vollständig integriert.
Dazu hat DJI das Kopfband überarbeitet und ein zusätzliches Modul entwickelt, welches am Hinterkopf des Trägers sitzt. Über einen Drehmechanismus lässt sich das Kopfband dann spannen und an die Kopfgröße des Piloten anpassen – ähnlich wie bei einem Fahrradhelm.
Da beide Akkus knapp 18 Wh Kapazität mitbringen, ist die Form des Akkus für die Laufzeit nebensächlich: Hier gibt DJI bei beiden Modellen „etwa zwei Stunden“ an.
Wer eine gewöhnliche FPV-Brille gewöhnt ist, bei der sich der Akku zumindest einfach am Kopfband fixieren lässt und nicht etwa in die Hosentasche gesteckt werden muss, könnte sich mit dem Konzept der neuen DJI Goggles Integra aber schnell anfreunden.
Bedienung: Joystick statt Touch
Bei der Bedienung des OSD-Menüs setzt DJI bei der Integra wieder auf einen mechanischen Joystick, um durch die einzelnen Unterpunkte und Optionen zu blättern. Dieser befindet sich an der Oberseite der Brille. Damit ist die intuitive Bedienung über ein seitlich eingelassenes Touchpanel weiterhin den DJI Goggles 2 vorbehalten.
Im Grunde lässt sich mit beiden Arten von Navigation sicherlich zuverlässig arbeiten. Uns hat das Touchkonzept der DJI Goggles 2 aber hervorragend gefallen.
Sehkorrektur
Selbstverständlich verfügen beide Brillen über eine Option, um die Pupillendistanz an die Anatomie des Trägers anzupassen – die wichtigste Einstellung für eine FPV-Brille. Sowohl die Integra als auch die Goggles 2 decken hier einen Bereich von 56 bis 72 mm ab.
Personen, die ansonsten mit einer Sehhilfe unterwegs sind, bekommen bei den DJI Goggles 2 außerdem direkt eine Sehkorrektur von -8,0 bis +2,0 Dioptrie geliefert, die fest in die Videobrille integriert ist und sich leicht über zwei Drehräder verstellen lässt.
Bei der DJI Goggles Integra verzichtet man auf diese eingebaute Korrektur. Dafür lässt sich die Brille mit diversen im Lieferumfang enthaltenen Korrekturlinsen ausrüsten, um auch hier die Verwendung ohne zusätzliche Sehhilfe zu ermöglichen.
Displays und FOV
Die gute Nachricht ist: Auch die DJI Goggles Integra haben hochwertige micro-OLED-Displays mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel spendiert bekommen und können bis zu 100 Hz darstellen.
Der einzige Unterschied: Die DJI Goggles 2 besitzen mit einem FOV von 51° pro Auge ein breiteres Sichtfeld als die DJI Goggles Integra mit 44° FOV. Wie stark sich dieser Unterschied bemerkbar macht, kommt am Ende ein wenig auf die eigene Vorliebe in Bezug auf die Bildabdeckung an.
Technische Daten im Vergleich
In der folgenden Tabelle haben wir die wichtigsten technischen Merkmale der DJI Goggles Integra, der DJI Goggles 2 und den DJI FPV Goggles V2 für einen einfachen Vergleich für euch zusammengefasst.
Name | DJI Goggles 2 | DJI Goggles Integra | DJI FPV Goggles V2 |
---|---|---|---|
Displaygröße | 2 x 0,49 Zoll micro-OLED | 2 x 0,49 Zoll micro-OLED | 2 x 2 Zoll |
Displayauflösung | 1920 × 1080 Pixel | 1920 × 1080 Pixel | 1440 × 810 Pixel |
Bildwiederholungsrate | 100 Hz | 100 Hz | 144 Hz |
Videomodi | 1080p60 / 1080p100 | 1080p60 / 1080p100 | 810p60 / 810p120 |
Frequenzbereich | 2.400-2.4835 GHz, 5.725-5.850 GHz | 2.400-2.4835 GHz, 5.725-5.850 GHz | 2.400 - 2.4835 GHz; 5.725-5.850 GHz |
Sendeleistung (2,4 & 5,8 GHz, CE) | <20 dBm; <14 dBm | <20 dBm; <14 dBm | <20 dBm; <14 dBm |
Sichtfeld | 51° | 44° | 30° bis 54° |
Bildgröße | 50% bis 100% | 50% bis 100% | 50% bis 100% |
Augenabstand | 56 bis 72 mm | 56 bis 72 mm | 58 bis 70 mm |
Spannungsversorgung | 9 V, DJI Goggles 2 Battery (2S, 1800 mAh, 18 Wh) | integrierter Akku (7,2 V, 250 mAh, 17,64 Wh) | 9 V, DJI FPV Goggles V2 Battery (2S, 1800 mAh, 18 Wh) |
Speichererweiterung | bis 256 GB | bis 512 GB | bis 256 GB |
Gewicht | 290g | 410g | 420 g |
Preis (UVP) | 849 Euro | 659 Euro | 569 Euro |
Bezugsquelle | Amazon.de* Globe-Flight.de* | Amazon.de* Globe-Flight.de* | Amazon.de* Globe-Flight.de* |
Was kaufen: DJI Goggles Integra oder DJI Goggles 2?
Bleibt am Ende die Frage: Zu welcher der beiden Videobrillen solltet ihr jetzt greifen?
Klar ist: Wer Highend will, der nimmt weiterhin die DJI Goggles 2. Hier stimmt das Gesamtpaket in unseren Augen auf jeden Fall und der separate Akku – auch unter Berücksichtigung des „Kabelsalates“ – bedeutet für uns größere Flexibilität.
Wer ein wenig auf sein Budget achten möchte, der bekommt mit den DJI Goggles Integra eine interessante neue Option geboten, die vor allem für Personen ohne Sehhilfe eine gute Wahl sein dürfte (oder für alle, die ihre Brille einmal mit der Korrektur für die eigenen Sehstärke ausrüsten und diese nicht häufig an andere Piloten weitergeben werden). Die voll integrierte Bauweise dürfte das allgemeine Handling verbessern und noch spontaneres Fliegen ermöglichen.
In Bezug auf die Kompatibilität zur O3 Air Unit oder DJI Avata (zum Testbericht) und auch in der sonstigen technischen Ausstattung, stehen die günstigeren Goggles Integra den „großen“ DJI Goggles 2 in wenig bis nichts nach.
Kaufoptionen
Angeboten werden die neuen DJI Goggles Integra im Übrigen ab sofort einzeln zu einem Preis von 659 Euro (UVP).
Außerdem kombiniert DJI die Goggles Integra in dem neuen DJI Avata Explorer Combo direkt mit der Avata FPV-Drohne. In diesem Set ist dann auch die neue DJI RC Motion 2 Fernsteuerung enthalten.
Die DJI Goggles 2 sind einzeln für 849 Euro (UVP) erhältlich oder werden zusammen mit dem neuen DJI Avata Pro View Combo (RC Motion 2) geliefert, bei dem ihr ebenfalls in den Genuss des neuen Motion Controllers der zweiten Generation kommt.
[Update] Außerdem gibt jetzt auch ein DJI FPV Explorer Combo zu kaufen, welches die DJI FPV Drone direkt mit den Goggles Integra in einem Paket bündelt.
Schlusswort
Wir hoffen, euch hat dieser Vergleich der beiden aktuellen FPV-Videobrillen von DJI geholfen, die richtige Entscheidung zwischen den DJI Goggles Integra und den DJI Goggles 2 zu treffen.
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Häufig gestellte Fragen zu den DJI Goggle Integra
Wer die neue DJI Goggles Integra Brille einzeln kaufen möchte, muss einen Anschaffungspreis von 659 Euro (UVP) einplanen.
Derzeit lassen sich die neuen Goggles Integra mit der DJI Avata Drohne, der Mavic 3 Serie, der DJI Mini 3 Pro, der DJI FPV Drone und der DJI Air 3 sowie der O3-Lufteinheit über O3+ verbinden.
Wie auch bei den DJI Goggles 2 setzen die neuen Goggles Integra auf microOLED-Screens mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel pro Auge.
Würde gerne wissen, ob die Integra kompatibel ist mit der goggles 2, d.h. ob die Integra für einen weiteren Zuschauer benutzt werden kann. Danke! :-)
Hallo Jan,
das steht zumindest so in der Anleitung beider Systeme. Dazu muss der „Übertragungsmodus“ bei der Brille aktiviert werden, welche primär mit der Avata gekoppelt ist (die Pilotenbrille). Die zweite Brille sollte den Broadcast dann empfangen können. Das Ganze findet sich auf der Pilotenbrille unter dem Menüpunkt „Transmission“ und auf der empfangenden Brille unter Transmission -> Spectator / Zuschauer.
Viele Grüße,
Nils
Hallo Nils,
angeblich kann man nur bei der Googles 2 die Antennen tauschen. Bei der Integra sollen sie fest verbaut sein. In dem Zusammenhang: benutzen beide vergleichbare Antennen (z.Bsp. Punkto Anzahl und Abstrahlcharakteristik)?
Viele Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
ich habe keine der Brillen bisher selbst modifiziert. Es stimmt aber, dass sich bei den Goggles 2 die Antennen entfernen lassen – eigentlich für eine leichtere Reparatur gedacht. Da gibt es dann SMA-Adapter, die statt der normalen DJI-Antenne eingesetzt werden, um andere After-Market-Antennen anzubringen.
Bei den Goggles Integra ist das tatsächlich meines Wissens nach nicht möglich. Ich habe auch keine DJI-Ersatzteile für Service-Partnern dafür gefunden. Es gibt aber ein paar Bastler, die sich einfach ein Kabel in das Innere der Brille gelegt haben, um so an ihren SMA-Anschluss an der außen Seite zu kommen. Es scheint nämlich so (unbestätigt), als wären die original Integra-Antennen im Inneren auch nur mit einem Standard u.FL-Stecker angeschlossen. Das Ganze ist dann aber natürlich alles außerhalb der Garantie und dass man mit einem solchen Mod noch die maximal erlaubte Sendeleistung (EIRP) einhält, wage ich auch zu bezweifeln. Sollte einem nur bewusst sein.
In Bezug auf die generelle Abstrahlcharakteristik sind mir keine Unterschiede zwischen den Goggles 2 und den Goggles Integra bekannt. Ich habe das aber selbst nie überprüft.
Viele Grüße,
Nils
Hallo Nils,
ich sehe gerade, das unter “Fragen zur Integra” steht, das sie nur mit der Avata kompatible wäre. Ist die Info veraltet, oder gibt es noch Unterschiede zwischen dem Set an Drohnen, das ich mit der Goggles 2 resp. der Goggles Integra fliegen kann?
Viele Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
da ist uns wohl ein Satz beim Aktualisieren durchgerutscht. Du hast natürlich recht. Diese Begrenzung gibt es so nicht mehr. Habe ich aktualisiert.
Viele Grüße,
Nils
Hallo Nils,
laut der DJI Homepage fehlt der Integra eine “Punktmatrixanzeige”. Was ist das?
Viele Grüße
Thomas
Hab’s gefunden, aber nicht verstanden, was da angezeigt wird. Angeblich “der verwendete Kanal”. Meiner Meinung nach machen aber alle zeitgemäßen Übertragungsprotokolle längst “channel hopping”. Was iss’n dann der Sinn der Anzeige?
Hallo Thomas,
das mit der Kanalanzeige stimmt. Wenn du mit mehreren Piloten fliegst, z.B. ein Rennen, kann jeder sich „seinen Kanal“ aussuchen. Über die Anzeige haben dann Zuschauer zum Beispiel die Möglichkeit, sich leicht den Stream des Piloten herauszusuchen, bei dem sie zusehen wollen.
Und du hast schon recht. Was du meinst, nennt sich FHSS oder DSSS. Das passiert aber auch innerhalb eines Frequenzabschnittes (gewählten Kanals). :)
Viele Grüße,
Nils