Auch in der EU erwartet uns demnächst eine Drohnendatenbank. Diese soll die Daten aller Drohnenpiloten speichern und verwalten. In Großbritannien wurden nun die Kosten für eine solche Drohnendatenbank veröffentlicht.
Ganze 4 Millionen britische Pfund (circa 4,47 Mio €) soll die Datenbank kostet. Und das sind nur die reinen Investitionskosten, die für das Verwaltungsinstrument veranschlagt werden. Dazu gesellen sich jährliche Betriebskosten in Höhe von 2,8 Million £ (3,1 Millionen Euro).
Die Registrierung von Drohnenpiloten wird als ein notwendiger Baustein angesehen, um die Integration von Drohnen in den verwalteten Luftraum zu voranzutreiben. Die Informationen werden die Basis, für Dienste wie „Remote Identification“ von Drohnen bilden.
Die EU-Drohnenregeln, welche bereits verabschiedete worden sind und über die wir bereits ausführlich berichtet haben, bilden einen ersten Rahmen für eine Registrierungspflicht. Weiterhin soll der sogenannte U-Space (mehr dazu in diesem Artikel) die Integration von Drohnen in das ATM (Air Traffic Management) in der EU vorantreiben.
Kosten sollen Drohnennutzer tragen
Die zuständige Behörde Civil Aviation Authority (CCA) ist mit der Planung der Drohnendatenbank für UK betraut worden. Diese Aufgabe wurde anschließend an das Department for Transport (DfT) ausgelagert, das im Übrigen die CAA besitzt.
Als Basis für die Datenbank werden rund 175.000 Drohnenpiloten zu Grunde gelegt – eine Zahl die bereits heißt diskutiert und als zu hoch angesehen wird.
Der Nachrichtendienst The Register gibt außerdem an, dass die CAA anscheinend die Weitergabe der Kosten an die Drohnenpiloten plant. In einem Kommentar der CAA zitiert ein Sprecher der Behörde ein Arbeitsdokument: „Under the ‚user pays‘ principle, and as a statutory corporation, the CAA must recover the costs from those it regulates. In putting forward this proposal, the CAA is seeking to balance the interests of users to keep charges as low as possible, whilst ensuring that the charges cover the costs of running the scheme.“
Demnach kommen offensichtlich neue Gebühren auf die Bürger Englands zu, welche in Zukunft ihre Drohne zu Freizeitzwecken einsetzen wollen oder damit ihr Geld verdienen.
Der Kostenaspekt wurde auch sogleich von Brendan Schulman auf Twitter kritisiert, der für DJI arbeitet. Er gibt zu bedenken, dass zu hohe Registrierungskosten dazu führen könnten, dass nur wenige Piloten den Regeln folgen werden. Dabei ist die Registrierung, wie oben erwähnt, die Grundlage für weitere Dienste und eine zukünftige Integration der Drohnen in den Luftraum.
Jährliche Kosten von £16,50 – wenn alle mitmachen
Die hohen Betriebskosten von £2,8 Millionen würden umgerechnet knapp £16,50 pro Jahr (ca. 18,40 €) für jeden Piloten in UK bedeuten.
Das gilt natürlich nur unter der Annahme, dass sich alle 175.000 geschätzten Piloten mit ihren UAVs registrieren. Sollte die CCA die Kosten tatsächlich nach dem Verursacherprinzip umlegen, sollten Piloten mit deutlich höheren Gebühren rechnen.
In den USA verlangt die FAA im Übrigen einmalig 5 US-$ für die Registrierung von Pilot und Drohne.
The Register kritisiert die neue Datenbank daher bereits im Voraus als einen Weg, neue Steuern und Gebühren einzunehmen.
Als Vergleich wird die 2007 eingestellte Defra Datenbank herangezogen, die zur Verwaltung der Daten von 50.000 Jägern entwickelt worden war. Dieses Projekt kostet damals nur £300,000. Warum die Drohnendatenbank so viel teurer werden soll, ist bisher unbekannt.
Quelle: The Register