In Singaput setzt die Singapore Police Force (SPF) nun auf zwei neue autonome Drohnen, die ein Gebiet im Westen des Stadtstaates überwachen und schützen sollen.
Auch Singapur ist von COVID-19 betroffen und hat daher im Rahmen der „Circuit Breaker“-Maßnahmen an vielen Orten den Betrieb eingestellt. Das trifft auch auf das große Industriegebiet im Westen der Stadt zu, das nun überwiegend verlassen ist.
Um Einbrechern, Dieben und anderen Kriminellen kein all zu leichtes Spiel zu machen, teure Ausrüstung aus den Betrieben zu entwenden, sind nun zwei autonome Aufpasser in der Luft über die Industriebezirk unterwegs.
Drohnen patrouillieren Industriebezirk
Die ganze Initiative kann dabei als Pilotprojekt verstanden werden, das neben seiner Aufgabe der Verbrechensprävention und Aufklären außerdem wertvolle Daten sammeln soll.
Die zwei Drohnen im Quadcopter-Design sind dabei speziell für den Einsatz entwickelt worden und entstammen einer Kooperation der Behörde HXT, Airobotics Ltd und SJ Defence Services Pte Ltd.
Die Abkürzung HXT steht für Home Team Science and Technology Agency, welche sich im Rahmen des HXT Robotics, Automation & Unmanned Systems Programms (RAUS) auch mit Robotik- und Drohnenlösungen beschäftigt.
Zunächst sind zwei der autonomen Drohnen im Einsatz und fliegen ihre Mission auf Basis vorher definierter Wegpunkte ab. Überwacht werden die UAVs durch Piloten in einer Kommandozentrale. Da sich die Drohnen aber alleine manövrieren, können sich die Menschen ganz auf die Auswertung der Live-Bilder konzentrieren.
Neue Polizei-Drohnen sind selbstverwaltend
Die beiden neuen Drohnen der Singapore Police sind dabei nicht nur im Flug autonom unterwegs, sondern kümmern sich auch eigenständig um Start und Landung sowie die nötige Ausrüstung für die nächste Mission.
Möglich wird das in Kombination mit der so genannten Drone Box. Dabei handelt es sich um eine vollautomatische Station, aus der die Drohne starten kann. Dazu öffnet sich der Deckel selbstständig und gibt die Start- und Landeplattform frei.
Außerdem sorgt die Drone Box dafür, dass die Akkus der Drohne immer entsprechend geladen sind.
Als besonderes Feature kann die Station auch die passende Payload (Kamera oder Sensoren) für die nächste geplante Mission automatisch auswechseln und montieren. Dazu hat HXT einen entsprechenden Robotermechanismus integriert.
Die autonomen Überwachung-UAS sind damit also unabhängig von menschlichen Bedienern, die sich vor und nach jeder Mission um die Organisation kümmern müssen.
Drohnen fliegen mit ELOS-Genehmigung
Aktuell findet der Betrieb dabei in einem so genannten ELOS-Setting statt. Da ein einfacher LOS-Betrieb (Line of Sight)-Betrieb bei diesem Konzept wenig sinnvoll wäre, dürfen die Drohnen im Extended Line of Sight Modus operieren.
Dazu liegt die Hauptkontrolle der Drohne bei dem Piloten in der Kommandozentrale. Ein so genannte Safety Pilot ist aber nach wie vor am Einsatzort präsent und behält die Drohne zumindest im Auge. Das ganze ähnelt ein wenig einem Spotter-System, bei dem der eigentliche Pilot sich vollständig auf die Instrumente an Bord verlässt, eine zweite Person im Notfall aber eingreifen kann.
In Zukunft sollen die Drohnen natürlich möglichst im BVLOS-Modus operieren und der Safety Pilot somit überflüssig werden. Um das zu ermöglichen, sammelt das Projekt gerade wertvolle Daten, die den zukünftigen Einsatz von BVLOS-Drohnen über so dicht bebautem Gebiet noch sicherer machen sollen.
Singapur hat erst vor wenigen Wochen die erste BVLOS-Genehmigung an ein Drohnenunternehmen vergeben, dass aktuell jedoch nur über dem Meer operiert. Ziel ist es hier, Schiffe vom Festland mit dringend benötigten Gütern zu versorgen.
Quelle: HXT Singapore