Schweiz bringt erstes Remote ID-Netzwerk an den Start
In der Schweiz ist nun das neue Remote ID-Netzwerk zur Identifizierung von Drohnen online gegangen. Das Projekt trägt den Namen SUSI und soll die nötigen Schritte auf dem Weg zu einem vollständig integrierten UTM (UAV Traffic Management) ebnen.
Die Europäische Union hat mit parallel zu den neuen EU-Drohnenregeln auch die Grundlagen für den so genannten U-Space geschaffen. Hinter dieser Bezeichnung versteckt sich die Infrastruktur, die zukünftig die Integration von Drohnen in den kontrollierten Luftraum.
Eine der Grundlagen für diesen U-Space ist die zuverlässige Identifizierung von UAVs in der Luft. Die dafür notwendige Technologie nennt sich Remote ID (mehr dazu hier). Die Schweiz hat nun das erste landesweite Remote ID-Netzwerk aufgebaut.
Die Schweiz ist jetzt Vorreiter bei Remote ID
SUSI – so heißt das Projekt, was sich in der Schweiz um die Gestaltung des zukünftigen Luftraum für Drohnenanwendungen kümmert. Die Abkürzung steht dabei für Swiss U-Space Implementation und ist ein Zusammenschluss verschiedener Mitgliedsorganisationen unter der Leitung des Schweizer FOCA (Federal Office of Civil Aviation).

Ziel von SUSI ist es, die Vorgabe der EU-Verordnung 2021/664 auch in der Schweiz zu implementieren und sich den Regelungen der EU-Nachbarn anzuschließen. Interessant ist dabei natürlich, dass das kleine Land in dieser Angelegenheit nun eine Vorreiterrolle eingenommen hat. Denn ansonsten sind die Fortschritte auf diesem Gebiet in EU-Mitgliedsstaaten noch eher gering.
Mit dem neuen Remote ID-Netzwerk haben die Schweizer nun eine wichtige Grundlage geschaffen. Ab sofort steht auf freiwilliger Basis nämlich ein landesweites Netzwerk zur Identifizierung von UAVs zur Verfügung. Es handelt sich dabei um ein so genanntes Network Remote ID System (NET-RID) bei dem Drohnen oder deren Bodenstation die Flugparamter in Echtzeit an das neue System übermittelt. Drohne oder Controller müssen dazu also über eine Verbindung mit dem Internet verfügen. Mehr Informationen zu dem Thema, findet ihr in unserem Remote ID Guide.
SUSI RemoteID ist offenes System
Das Besondere an dem Schweizer Ansatz ist die flexible Struktur des Netzwerks. Man hat sich dabei nicht auf einen speziellen Anbieter fokussiert, sondern mit verschiedenen Anbietern von zukünftigen U-Space Services (U-Space Service Provider / USSPs) eine gemeinsame Plattform für den Datenaustausch geschaffen.
Dazu kommt die InterUSS Platform der Linux Foundation als offenes Rückgrat des Remote ID-Netzwerks zum Einsatz. Diese Plattform stellt sicher, dass U-Space Service Provider alle relevanten Daten voneinander erhalten.
Im Grund sucht sich ein Drohnenpilot also einen USSP aus und verbindet seine Drohne mit der Technologie des Anbieters (meist eine App auf dem Smartphone). Die so aufgezeichneten Daten werden dann in Echtzeit auch an andere USSPs weitergeleitet und dort verfügbar gemacht. So können zwei Drohenpiloten trotz unterschiedlich verwendeter U-Space Apps sich gegenseitig sehen.
An dem jetzigen System waren bei mehreren großen Tests auch diverse zukünftige USSPs und andere Drohnenunternehmen beteiligt, um den Datenaustausch ausgiebig zu testen. Dazu zählen unter anderem ANRA, AirMap, Avision, Involi, Orbitalize, Skyy-Network, Skyguide und WING.
Auf freiwilliger Basis können Drohnenpiloten in der Schweiz nun eine Registrierungsnummer für das neue Remote ID-Netzwerk über die UAS.gate Plattform beantragen und ihre Daten freiwillig übermittelt. Die EU plant unterdessen den U-Space ab 2023 schrittweise über die Durchsetzungsverordnung in den Mitgliedsstaaten umzusetzen. Auch hier wird eine entsprechende Remote ID-Infrastruktur die Basis sein.
Quelle: SUSI
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