Rheinmetall testet ersten Anti-Drohnen-Laser für die Bundeswehr

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat einen ersten erfolgreichen Test einer Laserwaffe im Rahmen einer Counter Unmanned Aircraft System (C-UAS)-Kampagne bekanntgegeben. Das Funktionsmuster der neuen Anti-Drohnen-Waffe kann UAVs mithilfe von gezielten Laserstrahlen neutralisieren.

Bereits vor dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine war vielen Beobachtern der Drohnenbranche klar, dass auch kleinere – eigentlich für zivile Zwecke entwickelte und vertriebene – Drohnen durchaus auch in Kampfhandlungen verwendet werden können. Der Angriff der russischen Arme gegen die Ukraine bestätigte diese Vermutungen. Bis heute gibt es dutzende Berichte über bewaffnete Consumer-Drohnen, die beispielsweise Granaten auf Bodenziele abwerfen.

Um solche bewaffneten Drohnen oder auch militärische UAS abzufangen, arbeitet der Waffenhersteller Rheinmetall nun an einer neuen Boden-Luft-Laserwaffe für die Bundeswehr.

Rheinmetall „Laser-Testbed“ neutralisiert Drohnen in der Luft

Derzeit hört die neue Luftverteidigungswaffe auf die Bezeichnung „Laser-Testbed“, was deutlich auf den Status als Funktionsmuster hindeutet. An diesem Teststand, der in der Niederlassung Unterlüß stationiert ist, sollen im Laufe des Jahres diverse Tests durchgeführt werden.

heinmetall BOXER GTFzBildquelle: Rheinmetall | ©
Das gepanzerte Transportfahrzeug Boxer soll die neue Laserwaffe in Zukunft tragen können.

Ziel ist es unter anderem, die Kombination aus den verschiedenen Modulen, aus denen das Waffensystem besteht, zu optimieren. Dazu ist die Einrichtung bewusst so gebaut, das alle Schnittstellen frei zugänglich sind und sich sämtliche Komponenten schnell austauschen lassen, um flexible Vergleichstests durchzuführen.

Derzeit ist das System in einem 20-Fuß-Container untergebracht, wie man ihn aus dem Transportwesen kennt. Später soll die Laser-Flugabwehr als vollintegriertes Modul auf Fahrzeugen des Typs Boxer installiert und einsetzbar gemacht werden.

Laser mit 10 kW Leistung

Derzeit kommen alle Hauptbaugruppen des Laser-Testbed direkt von Rheinmetall. Das Unternehmen gibt aber an, dass man die Schnittstelle der Anti-Drohnen-Waffe so gestalten will, das auch Baugruppen anderer Hersteller getestet und integriert werden können.

Das Layout des Containers ist derzeit in drei verschiedene Zonen geteilt. Im ersten Teil befindet sich die Lasertechnik, im zweiten Teil ist die notwendige Infrastruktur untergebracht, der dritte Teil ist für den Bediener des Lasers vorgesehen.

Um ein zuverlässiges Neutralisierung von Drohnen in der Luft zu gewährleisten, setzt Rheinmetall auf eine Gesamtlaserleistung von 10 kW. Diese setzt sich aus fünf unabhängigen Faserlasermodulen mit einer Leistung von jeweils 2 kW zusammen. Diese fünf Laser werden dann mithilfe spektraler Kopplung zu einem Strahl mit der fünffachen Leistung kombiniert.

Der so generierte Strahl wird über eine Strahlführung und die Laserwaffenstation dann nach außen befördert. Das grobe Anpeilen des Ziels erfolgt über die Ausrichtung der Laserwaffenstation. Die Feinabstimmung des Strahls wird auf Basis von Informationen vorgenommen, die durch einen Beleuchtungslaser gemessen werden, der das Ziel zuvor markiert.

Erste Feldtests – auch vor Vertretern der deutschen Bundeswehr – sollen die Erwartungen aller Teilnehmer erfüllt haben. Bis Ende 2022 soll ein mobiles Funktionsmuster fertiggestellt werden, welches dann bereits auf dem gepanzerten Transportfahrzeug Boxer verwendet werden kann.

Quelle: Rheinmetall

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Nils Waldmann

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