Der französische Drohnenhersteller Parrot hat heute seine neue ANAFI Ai Drohne vorgestellt. Im Rahmen des vorher angekündigten „Robotics Take Flight“-Events kommt somit eine weitere Drohne für professionelle Anwender auf den Markt.
Auf den Tag genau ist es heute ein Jahr her, dass Parrot seinen letzten Produkt-Launch durchgeführt hat. Damals stellte das europäische Drohnenunternehmen die ANAFI USA Drohne vor, bei der die Datensicherheit und der Einsatz in sensiblen Bereichen im Vordergrund stand. Vor allem behördliche Kunden hat die ANAFI USA als Kunden im Visier.
Heute folgt mit der ANAFI Ai ein neues Modell, dass durch deutlich erweiterte autonome Fähigkeiten überzeugen soll. Seine Ausrichtung auf den industriellen bzw. professionellen Drohnenmarkt unterstreicht das Unternehmen damit einmal mehr.
Parrot ANAFI Ai mit HDR10-Kamera
Die komplett in weiß gehaltene ANAFI Ai Drohne unterscheidet sich schon auf den ersten Blick sehr von den bisherigen Modellen der ANAFI-Serie. Zentral ist dabei der Faltmechanismus, der es erlaubt, die vorderen Propellerarme nach hinten zu klappen.
Auch die hinteren Arme schmiegen sich dann an den länglichen Rumpf an. Die ANAFI AI ist damit auf jeden Fall rein optisch schon einmal etwas Neues.
Weiter verpasst Parrot der neuen Drohne eine speziell aussehende Kamera, die durch ein 4-Achsen-Gimbal stabilisiert wird. Angelehnt an die Mechaniken in der Tierwelt, stabilisiert dieses Gimbal auch die beiden Stereokameras zur Hinderniserkennung. So soll die Drohne einen Rundblick erhalten können.
Der Fotosensor selbst löst mit 48 MP auf und ist für hohe Details optimiert. Das spielt auch Hand in Hand mit der Spezialisierung auf 3D-Mapping-Anwendungen via Photogrammetrie. Die Auflösung soll dabei 0,5 cm auf eine Entfernung von 30 m betragen. ANAFI Ai soll dabei bis zu 1 Bild pro Sekunden beim automatischen Mapping leisten. Laut Parrot ist die Ai damit die schnellste Mapping-Drohne am Markt.
Um ein 3D-Modell zu erstellen muss der Nutzer dazu nur ein Objekt im Flug antippen. Die Planung des Flugpfades geschieht automatisch. Durch die schwenkbaren Stereokameras kann die Drohne außerdem Objekt um sich erkennen, obwohl nur zwei Kameras zur Verfügung stehen.
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Neuer Kommunikations-Link via Internet
Auch bei der Steuerung geht Parrot einen neuen Weg. Anstelle auf ein dediziertes Funkprotokoll zu setzen, kommt bei der ANAFI Ai ein 4G-Modul zum Einsatz. Dadurch soll die Sicherheit der Kommunikation verbessert und die Reichweite deutlich erhöht werden.
Die Drohne nimmt dazu eine normale SIM-Karte auf, die sich mit dem Internet verbinden kann. Durch die direkte Internetanbindung können 3D-Mapping-Mission leichter automatisiert werden. Einzelne Fotos werden so direkt in die Cloud geladen, um dort zu 3D-Modellen zusammengesetzt zu werden. Dazu soll die Drohne mit allen gängigen Mapping-Anbietern kompatibel sein.
Für die Kommunikation setzt Parrot auf eine spezielle Verschlüsslung. Außerdem lassen sich die Bilder digital signieren, sodass geprüft werden kann, dass ein Bild auch sicher von einer bestimmten Drohne kommt.
Die Drohne wiegt unter 900 Gramm und soll in unter einer Minute flugbereit sein. Dazu trägt auch der neue Skycontroller 4 bei, der ein Standard-Smartphone aufnimmt und via 4G kommuniziert. Des Weiteren soll die ANAFI Ai auch im Regen eingesetzt werden können.
Air SDK soll Entwicklung beschleunigen
Parallel dazu stellt Parrot das neue Air SDK vor. Damit sollen Entwickler ihren Code direkt in der Drohne ablegen können und erhalten Zugriff auf alle Sensoren der Drohne.
Dazu gehört auch ein Simulator, der es erlaubt, den eigenen Code für viele Stunden im Flugbetrieb zu testen, bevor die Eigenentwicklung in der echten Welt getestet wird.
Im Fokus steht dabei weiterhin die Cyber-Sicherheit der Drohne. Dazu hat Parrot einen neuen Sicherheitschip integriert, der den Code validieren soll, um die Softwareintegrität zu jederzeit prüfen zu können. Somit sollen ungewollte Fremdmodifikationen ausgeschlossen werden.
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Quelle: Parrot