Mit einer großen Landesgrenze zu den den USA ist die illegale Waffenlieferung in das kanadische Staatsgebiet hinein leider keine Besonderheit. In diesem Fall fiel der Schmuggel aber nur zufällig auf, das Transportmittel verunglückte landete nämlich im Grünen.
Es ist leider bereits hinlänglich bekannt, dass sich Drohnen nicht nur für den kommerziellen Transport von Gütern im Kontext Drone Delivery eignen, sondern genau so für die Zustellung illegaler Waren verwendet werden können.
Ein prominentes Beispiel dafür sind teils geglückten, teils gescheiteten Versuche Gegenstände mithilfe von kleineren UAVs in Gefängnisse zu schmuggeln. In Deutschland hat die bayerische Landesregierung deshalb sogar ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, um Drohnen im Notfall abschießen zu können.
Verbotene Waffenlieferung per Drohne endet ungeplant
Ein interessanter Fall hat sich nun in Ontario zugetragen. Die Ontario Provincial Police (OPP) wurde Zeuge davon, wie sich in der Nähe der Stadt Port Lambton eine Drohne in einem Baum verfangen hatte und hier von der Natur festgehalten wurde.
Bei näherer Inspektion stellten die Polizisten fest, dass das UAV „gut“ beladen war: Insgesamt elf Handschusswaffen waren in Tüten verpackt an der Drohne befestigt worden, um die Grenze zwischen den USA und Kanada illegal über den Luftweg zu überschreiten.
Die kleine Stadt Port Lambton liegt dabei direkt am St. Clair River, der beide Länder voneinander trennt. Man kann von einem Ufer aus den USA, also bereits das andere Ufer, welches in Kanada liegt, sehen. An der besagten Stelle ist der Fluss nur wenige 100 Meter breit.
Trotzdem ist bisher offenbar unklar, von wo die Drohne genau gestartet ist und was das eigentlich Ziel gewesen sein könnte. Der Baum im dem die Reise vorzeitig endete, war es sicherlich nicht.
Ordentlich Zuladung an Bord
Über die genauen Typen der transportieren Pistolen ist nichts weiter bekannt und wir sind zugegebenermaßen keine Waffenexperten. Eine einfache Überschlagsrechnung zeigt aber: Die Schmuggel-Drohne war gut beladen. Nehmen wir als Beispiel eine Walther P99 Pistole mit einem Gewicht von ca. 600 bis 700 g an, dürfte die Waffenlieferung in Kanada zwischen 6,5 und 8 kg gewogen haben.
Dass es dafür bereits eine etwas größere Drohnen benötigt, liegt auf der Hand. Die von der kanadischen Polizei veröffentlichten Fotos zeigen die Drohne auf dem Rücken liegend. Es handelte sich dabei aller Wahrscheinlichkeit nach um eine DJI Matrice 600 oder um eine Matrice 600 Pro. Dieses Modell trägt laut Hersteller maximal 6 kg zusätzlich an Gewicht durch die Luft.
Damit wäre das UAV in diesem Fall also leicht bis stark überladen gewesen. Ob das mitunter zu dem Zusammenstoß mit einem Baum geführt hat, ist ungeklärt. In jedem Fall hatte die Polizei in sofern Glück, als das die Drohne nicht bereits in den Fluss gestürzt ist. Dann wäre das Vorhaben wohl nie aufgefallen.
Interessant ist in diesem Kontext, dass sowohl der US-Bundeststaat Michigan auf der einen Seite der Grenze, als auch der kanadische Bundesstaat Ontario erst ein neues Programm aufgelegt hatten, bei dem auch der grenzbegreifend Einsatz von Drohnen getestet werden soll. Diese Art von Luftverkehr hatte dabei aber sicher niemand im Sinn.