Mavic 2 Pro Drohne im Flug vor einem Feld

Mavic 2 Drohne chrasht live in Helikopter (Video)

Publiziert von Nils Waldmann

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In den USA ist es während eines Offroad-Rennens zu einer direkten Kollision zwischen einem Helikopter und einer Drohne gekommen. Beide Luftfahrzeuge waren vor Ort, um das Spektakel am Boden aus der Vogelperspektive zu filmen. Erstmalig gibt es von dem Unfall auch ein Video direkt aus der Drohne.

Tatsächliche Zusammenstöße zwischen Drohnen und bemannten Flugteilnehmern sind zum Glück die Ausnahme und keines Falls die Regel – auch wenn in der Öffentlichkeit hierzu häufig eine andere Wahrnehmung herrscht.

Wenn es dann aber einmal zu einem Zusammenstoß kommt, sind – nach der Sicherheit aller Beteiligten – natürlich die Gründe und vor allem die technische Konsequenzen des Zusammenpralls interessant, um zukünftige Vorfälle zu verhindern. Aus den USA gibt es diesbezüglich nun neues Material – inklusive Video von dem Crash.

Helikopter wird von Mavic 2 gerammt

Der Vorfall ereignete sich am 6. Februar 2020 während des bekannten King of the Hammers Offroad-Rennen bei dem spezielle Offroad Racing Truck gegeneinander im Terrain antreten. Die Rennstrecke führte in diesem Fall durch das Johnson Valley in San Bernardino County im US-Bundesstaate Kalifornien.

Helikopter im Einsatz
Die Hubschrauber flogen zusammen mit den Drohnen in geringer Höhe.

Um das Rennen auf dem weitläufigen Gelände möglichst nah an die Zuschauer zu bringen, waren mehrere bemannte Helikopter und zusätzlich Drohnen in der Luft, die das Spektakel aus der Luft filmten und ihre Bilder live übertrugen.

Genau bei diesem Einsatz kam es dann zu einem Zwischenfall in der Luft. Einer der Drohnenpiloten folgte mit seiner Mavic 2 Drohne (wohl eine Mavic 2 Pro, obwohl im Untersuchungsbericht von einer Mavic 2 Zoom die Rede ist) dem Rennwagen an der Spitze.

Die Drohne hilt sich dabei relativ konstant hinter dem Offroad Racer und hatte dabei auch einen bemannten Helikopter klar vor sich im Bild, der das Auto in noch näherer Entfernung aus der seitlichen Perspektive filmte.

Durch einen Hügel wurde der Pilot des Airbus AS350BA Helikopters (heute als H125 bekannt) dann gezwungen, seine Verfolgung kurz zu unterbrechen und um das Hindernis herumzustreuen. Der Drohnenpilot blieb hingegen weiter hinter dem Rennfahrzeug und verfolgt dies in einer Kurve.

Relativ unvorhersehbar für den Betrachter schießt dann der Helikopter von links ins Bild und wird seitlich von der Drohne auf Höhe des Seitenfensters getroffen. Die Drohne stürzt sofort zu Boden.

Verletzt wurde bei dem Zusammenstoß glücklicherweise niemand. Auch er Schaden an dem Hubschrauber scheint sich in Grenzen gehalten zu haben, da der Heli offenbar auch die nächsten beiden Tage erneut eingesetzt wurde. Die Mavic 2 hat diese Begegnung hingegen nicht überlebt.

NTSB: Pilot der Drohne ist Schuld an Unfall

Mittlerweile sind knapp 2 Jahre seit dem Vorfall ins Land gegangen und die zuständige Behörde, das US National Transportation Safety Board (NTSB), hat seinen Bericht vorgelegt.

Hier kommt man zu dem Schluss, dass der Drohnenpilot in aller erster Linie die Schuld für den Zusammenstoß trägt. Hauptargument ist hier: UAVs müssen bemannten Luftfahrzeugen unter allen Umständen ausweichen und jegliche Situation zur Gefährdung verhindern. Außerdem stellt der Bericht fest, dass der UAV-Pilot ohne Spotter gearbeitet hat und somit seinen Pflichten der Überwachung des Luftraums auf Hindernisse nicht richtig nachgekommen ist.

Der Pilot der Mavic 2 selbst gab an, dass das Rennen erst der zweite Auftrag dieser Art für ihn gewesen sei.

Nun gab es bei dem Event offenbar keine bestimmten Bereiche, die exklusiv für Helikopter oder Drohnen ausgeschrieben waren. Auch eine Kommunikation zwischen den verschiedenen Teilnehmern in der Luft fand offenbar nicht statt. Insgesamt tummelten sich so fünf Helikopter und vier Drohnen in der Luft. Die mangelnde Organisation durch die Veranstalter wird in dem Bericht ebenfalls als weiterer Grund genannt.

Eingeschränkt wurde lediglich die Flughöhe: Drohnen durften auf Basis der gesetzlichen Vorgabe nicht höher als 400 Fuß fliegen (ca 122 m). Die Kamerahubschrauber mussten zwangsweise über 500 Fuß (ca 152 m) fliegen, wenn sie über Bereichen mit Zuschauern unterwegs waren. An dem Ort an dem sich der Crash ereignete, galt diese Beschränkung für den Heli-Piloten jedoch nicht.

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Quelle: DroneXL via NTSB

Auch DJI Ingenieure sollen eingeschaltet worden sein, um die Logs des Flight Controllers der Drohne zu bergen, offenbar ohne Erfolg. Dafür konnten die Aufnahmen auf der microSD-Karte wiederhergestellt werden. Durch diese Tatsache bekommen wir den Crash nun „live“ zu sehen.

Quelle: NTSB Report DCA20IA081

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils! Ich bin leidenschaftlicher Modellbauer, Hobby-Fotograf, Akku-Liebhaber und RC-Pilot. Ich berichte hier über die neusten Entwicklungen in der Drohnen-Branche und kümmere mich um detaillierte Anleitungen, Guides und Testberichte.

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