Mit jeder neuen Drohne die auf den Markt kommt, stellt sich erneut die Frage: Lässt sich das im Fall der Fälle auch reparieren? Die Plattform iFixit hat nun ein spannendes Teardown-Video der neuen Mavic 3 Pro veröffentlicht.
Mit der Mavic 3 Pro (zu unserem Testbericht) hat DJI seine bisherige Mavic 3 Serie um eine weitere Kamera erweitert. Im Umkehrschluss bedeutet das auch: Noch mehr Bauteile und Elektronik auf kleinstem Raum, die perfekt zusammenarbeiten müssen.
Interessant ist hier also vor allem der Blick ins Innere. Und da die wenigsten Besitzer einer M3P ihre mehrere tausend Euro teure Drohne freiwillig auseinandernehmen dürften, gibt uns das neue Video von iFixit exklusive Einblicke.
iFixit Teardown: Die Kamera ist ein kleines Wunderwerk
Zu Beginn des Videos wird relativ direkt die Kameraeinheit in Angriff genommen. Die gute Nachricht ist hier: Auch die Payload inklusive Gimbal bei der Mavic 3 Pro lässt sich ziemlich einfach vom Rest der Drohne lösen und somit austauschen. Dass eine neue Kameraeinheit mit derzeit über 700 Euro (netto) nicht unbedingt ein Schnäppchen ist, steht dabei auf einem anderen Blatt.
Interessant wird es im Inneren der Kamera. Alle drei Sensoren sitzen aufgrund der engen Platzverhältnisse beinahe verschachtelt ineinander. Während die neue 70-mm-Kameras sowie die Telekamera quasi aus dem Sensorboard und dem vorgesetzten Objektiv bestehen, steckt die eigentliche Komplexität weiterhin in der Hauptkamera.
Zunächst ist die schiere physische Größe des 4/3-Zoll-Sensors tatsächlich beachtlich. Bemerkenswert ist aber vor allem, dass innerhalb des Gimbals noch zwei weitere kleine Stellmotoren arbeiten, die für die Verstellung des Autofokus des Hauptobjektives sowie die Verstellung der Blendlamellen zuständig sind.
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Mavic 3 Pro: Ordentlich RAM an Bord
Weiter geht es mit dem Zerlegen der restlichen Drohne – also des Hauptteils, der das Mainboard enthält. Erstaunlicherweise sind bei der Mavic 3 nahezu alle Komponenten auf einer Platine untergebracht, die natürlich aktiv gekühlt wird.
Herausgehoben wird in dem Video noch einmal, dass alle Steckverbindungen, die nicht selbst über eine mechanische Sicherung verfügen, extra mit ein wenig Kleber gesichert sind, um den Vibrationen im Betrieb Stand zu halten. Das zeigt eindrücklich, wie aufwendig die Produktion moderner Kameradrohne mittlerweile ist.
Auf einer separaten Platine sind einige Komponenten für die Funkverbindung untergebracht. Hier nutzt DJI unter anderem ein WiFi- und Bluetooth-Modul von Synaptics zum Einsatz, das unter anderem WiFi 6 für QuickTransfer und natürlich Bluetooth 5.1 unterstützt.
Die restlichen Komponenten für die Steuerung des Antriebs, die Bildverarbeitung und die Flugoperationen finden sich dann auf dem Mainboard wieder, welches voll mit Mikrocontrollern ist – auf beiden Seite.
Folgende Komponenten sind unter anderem verbaut:
- 2x SK Hynix 1 GB LPDDR4 RAM
- 1x Samsung 512 MB LPDDR4 RAM
- 2x SK Hynix 2 GB LPDDR4 RAM
- Leadcore P1 Prozessor
- Leadcore H6MN Prozessor
- Leadcore Video-Prozessor
- HDSC HC32F176KATA ARM Cortex M0+ SOC
Die Leadcore Application Processors kümmern sich um die Bild- und Sensorverarbeitung, während der ARM Cortex Chip sehr wahrscheinlich die Software des eigentlichen Flightcontrollers ausführt.
Alles in allem lässt sich damit auch die Mavic 3 Pro erstaunlich sauber zerlegen. Ob sich jeder jedoch selbst eine Reparatur zutrauen sollte, stellen wir bei der hohen Komplexität des Gerätes definitiv infrage.
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Quelle: iFixit via YouTube