Mit „Heathrow Pause“ wollten Aktivisten den Londoner Flughafen Heathrow mithilfe von kleinen Spielzeug-Drohnen lahmlegen, in dem sie diese innerhalb der No-Fly-Zone rund um den Airport aufsteigen lassen.
Das Ziel war dabei auf die Klimawandel aufmerksam zu machen und gegen die geplante Erweiterung von Heathrow zu demonstrieren (wir berichteten). Die Aktion startete wie geplant am 13 September 2019 in den frühen Morgenstunden.
Seit dem ist es zu mehreren Festnahmen durch die Polizei gekommen.
Flug auf Kopfhöhe als Demo
Die Heathrow Pause Aktion ist dabei so geplant, dass die Drohnen lediglich auf Kopfhöhe geflogen werden. Trotzdem muss der Aufstieg einer Drohne innerhalb des gesperrten Luftraums rund um den Flughafen von den Betreibern ernstgenommen werden.
Im schlimmsten Fall führt also eine Mini-Drohne in 1,5 m Höhe in einigen Meilen Abstand zur Landebahn und außerhalb jeglicher Flugpfade dazu, dass es zu extremen Verzögerungen im Betriebsablauf von Heathrow Airport kommt. Das hofften zumindest die Aktivisten.
Alle Flüge werden dabei im Übrigen von Freiwilligen durchgeführt, die ihren Flug vorab beim Flughafen ankündigen und sich danach widerstandslos festnehmen lassen.
Festnahmen und Anti-Drohnen-Equipment
Offensichtlich nahmen die Behörden die Ankündigungen von Heathrow Pause sehr ernst. Bereits in der Nacht zum 13. September soll es vorab Festnahmen gegeben haben. Dabei wurde die Betroffenen die geplante Störung der Öffentlichkeit vorgeworfen.
Die ersten Flüge am Freitagmorgen soll angeblich durch Anti-Drohnen-Technologie aus dem Bereich der Signalstörer verhindert worden sein.
Mindest ein Flug soll jedoch wie geplant stattgefunden haben. Der Flughafenbetrieb wurde dadurch jedoch nicht eingestellt. Hier stellt sich nun die Frage: Wieso nicht?
Natürlich ist eine Störung in jedem Fall zu vermeiden. Die Regeln des Airports sind aber eigentlich für so einen Fall klar definiert. Wahrscheinlich erlaubt jedoch eine dynamische Bewertung von Risiken den Betrieb auch in Anbetracht einer geplanten Störung fortzusetzen.
Insgesamt soll es in den ersten Stunden der Aktion neun Festnahmen gegeben haben. Wie die Aktion weiter verläuft wird sich zeigen. Der gewünschte Effekt einer Betriebsstörung blieb bisher aus. Aufmerksamkeit haben die Aktivisten jedoch mit Sicherheit erhalten.
Die Frage ist nur: Was kann die Drohnentechnologie dafür, die in der Öffentlichkeit ohnehin schon einen schweren Stand hat?
In jedem Fall ist diese Art von Protest in unseren Augen eine mediale Katastrophe für die Drohnenbranche, wird hier auf den ersten Blick doch suggeriert, dass Menschen zu Schaden kommen könnten.
Quelle: Sky News