Der Kamera- und Drohnenhersteller DJI hat sich nun mit einer offiziellen Stellungnahme erneut zu der Verwendung von Drohnen im militärischen Kontext geäußert und nimmt damit natürlich auch indirekt Bezug auf den Krieg, der von Russland gegen die Ukraine geführt wird.
Bereits kurze Zeit nach dem Angriff der russischen Arme auf die Ukraine Ende Februar standen unter anderem Drohnen im Mittelpunkt. Das ukrainische Verteidigungsministerium forderte seine Bürger auf, sämtliche Drohnen – wo immer möglich – den eigenen Streitkräften zur Verfügung zu stellen.
Dabei war aber nicht etwa die Rede von militärischen Drohnen, sondern von UAVs, die eigentlich für zivile Zwecke entwickelt und beschafft worden sind. DJI sah sich angesichts seiner Marktposition wenige Tage später mit Anschuldigungen konfrontiert, den russischen Angriff durch Behinderung ukrainischer DJI-Produkte zu unterstützen, welchen das Unternehmen vehement widersprach.
DJI Drohnen sind kein Militärequipment
Bisher erfolgte die Diskussion rund um die Rolle von DJI Drohnen im Ukraine-Krieg vor allem über Social Media. Auch hier meldete sich DJI bereits in einigen Konversationen mit Gegendarstellungen zu Wort. Das Unternehmen rief auf Twitter sogar ein weiteres Profil ins Leben, das bisher ausschließlich für diese Art der Kommunikation genutzt wurde.
In seinem eigenen Blog hat das Unternehmen nun eine neue Stellungnahme veröffentlicht, in der man sich vollständig von der Verwendung der eigenen Produkte in kriegerischen Handlungen distanziert.
So heißt es beispielsweise: „Unsere Produkte werden entwickelt, um das Leben der Menschen zu verbessern und der Welt zu helfen, und wir missbilligen jede Verwendung unserer Produkte, die Schaden anrichtet. DJI hat immer nur Produkte für die zivile Nutzung hergestellt; sie sind nicht für militärische Anwendungen konzipiert.“ (Übersetzt aus dem Englischen.)
Es werden in dem Statement auch ausdrücklich Handlungen genannt, die DJI in diesem Kontext als seine roten Linien definiert (Quelle DJI, übersetzt aus dem Englischen):
- „DJI vermarktet oder verkauft seine Produkte nicht für militärische Zwecke.
- DJI bietet keinen Kundendienst für Produkte an, die nachweislich für militärische Zwecke verwendet werden.
- DJI spricht sich unmissverständlich gegen Versuche aus, Waffen an unseren Produkten anzubringen.
- DJI verweigert die Anpassung oder Aktivierung von Modifikationen, die eine militärische Nutzung unserer Produkte ermöglichen würden.„
Händler und Vertriebspartner sitzen im selben Boot
Interessant ist an der Stellungnahme auch, dass DJI diese Grundsätze nicht nur für das eigene Unternehmen hochhält, sondern erwartet, dass auch Geschäftspartner diese entsprechend respektieren und umsetzen.
Hier wird der Text sehr konkret: „Unsere Distributoren, Händler und andere Geschäftspartner haben sich dazu verpflichtet, diese Richtlinie zu befolgen, wenn sie unsere Produkte verkaufen und verwenden. Sie verpflichten sich, keine DJI-Produkte an Kunden zu verkaufen, die eindeutig planen, sie für militärische Zwecke zu nutzen, oder dabei zu helfen, unsere Produkte für militärische Zwecke zu modifizieren, und sie sind sich darüber im Klaren, dass wir unsere Geschäftsbeziehung mit ihnen beenden werden, wenn sie diese Verpflichtung nicht einhalten.“ (Übersetzt aus dem Englischen.)
Das ist eine klare Ansage. Interessant ist aber in jedem Fall, dass MediaMarkt und Saturn in Deutschland dieser Tatsache kurz nach dem Beginn des Krieges und dem Aufkommen der Vorwürfe gegen DJI, man würde die Ukraine bei der Verwendung des DJI Aeroscopes blockieren, bereits zuvorgekommen sind: Die Händler entfernten temporär alle DJI Produkte aus ihren Online-Shops. Mittlerweile ist die Ware von DJI aber wieder gelistet.
Quelle: DJI