Miami Key Wasserblick

Verstößt Anti-Drohnen-Firma gegen US-Bundesgesetz?

Publiziert von Nils Waldmann

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In Miami ist es während des Ultra Music Festivals mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Verstoß gegen US-Bundesgesetz gekommen. Nach Angaben der FAA (Federal Aviation Administration) hat eine vom Miami Police Department engagierte Firma bei dem Versuch den Himmel von Drohnen frei zu halten nun gegen US Federal Law verstoßen.

Das Ultra Music Festival wurde seit 1999 jährlich in Miami City abgehalten, hatte dieses Jahr aber erstmalig auf den Keys (Key Biscayne) stattgefunden. Die schmalen Inselgruppe mit ihren Stränden und der schönen Natur ist bereits ohne Festival ein lohnenswertes Ziel für Luftbildaufnahme.

Funksignale blockiert

Um den Himmel über dem Festival von Drohnen frei zu halten, soll das Miami Police Department das Unternehmen Vigilant Drone Defense, Inc. aus Los Angeles beauftragt haben.

Miami Key Wasserblick
Ein privatere Strand auf den Florida Keys.

Vigilant Drone Defense hat dann unter anderem durch Blockierung üblicher Funkfrequenzen offensichtlich dafür gesorgt, dass keine Drohne im Gebiet des Festivals mehr starten / fliegen kann.

Natürlich waren durch den potenziellen Verstoß gegen das Bundesgesetz auch die offiziell beauftragten Drohnenpiloten behindert, die Luftbildaufnahmen und Videomaterial von dem Festival machen sollten.

Demnach liegen mehrere Berichte von privat Personen und Dienstleister vor, die ihre Drohne während des Einsatzes der Anti-Drohnen-Technologie nicht mehr richtig kontrollieren konnten. Darunter soll auch eine DJI Inspire 2* und eine Alta 8 Drohne gewesen sein. Ob es Abstürze gegeben hat, ist unklar.

Das Problem mit „Frequeny Jammern“ (Frequenzblockierern) ist natürlich, dass diese nicht an der Grundstücksgrenze halt machen und auch solch Störsignal ggf. an Orte reflektiert werden, an denen ein Aufstieg ohne Probleme hätte möglich sein müssen.

Dazu kommt, dass gerade privat Personen nur sehr unwahrscheinlich mit dem Fall rechnen, dass in der Nähe eine entsprechende Anti-Drohnen-Technologie aktiv ist und somit den eigenen Flug zum Sicherheitsrisiko macht.

Im schlimmsten Fall verliert ein Pilot durch die Störsignale die Kontrolle und die Drohne fliegt unkontrolliert durch die Gegend oder aber stürzt ab. Im besten Fall, verliert der Pilot das Signal vollständig und die Drohne beginnt im FailSafe-Modus mit eine RTH-Prozedur.

Hoheitsgebiet von Home Land Security und DoD

Nach Angaben der FAA handelt es sich bei diesem Eingriff um eine Verletzung von Bundesrecht. Kein privates Unternehmen kann einfach so Funkfrequenzen blockieren, und so andere Unternehmen und privat Personen an deren Nutzung hindern.

Lediglich Home Land Security und das Department of Defense sind mit den rechtlichen Mitteln ausgestattet, Frequenzen zu blockieren.

Nachdem die FAA die Miami Police auf den Sachverhalt aufmerksam gemacht hat, soll die Technik abgeschaltet worden sein. Später hieß es, das MPD hätte Vigilant Drone Defense nicht offiziell beauftragt, sondern lediglich eine Demonstration der Anti-Drohnen-Technologie im Rahmen des Ultra Music Festivals zugestimmt. Das man dabei gegen Bundesgesetzes verstoße, war nicht bekannt.

Mittlerweile ist auch die FCC (Federal Communications Commission) eingeschaltet, da die Kontrolle der Funksignale und -frequenzen unter ihren Einflussbereich fällt.

Quelle: DroneDJ, 7News Miami

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Nils Waldmann

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