Der italienische Technologiekonzern Leonardo hat den erfolgreichen Testflug seiner neuen Heavylift-Drohne bekanntgegeben. Das UAV überflog dabei bewohntes Gebiet mit einer Zuladung, die bisherige Lieferdrohnen in den Schatten stellt.
Drone Delivery, also die Lieferung von Waren mithilfe von Drohnen, ist eines der großen Themen in der Drohnenbranche. Wer heute über diese Technologie nachdenkt, hat oft kleinere Drohnen im Kopf, die Dinge wie Medikamente, leichte und kleine Waren oder wichtige Dokumente durch die Luft transportieren können.
Der Luft- und Raumfahrtkonzern Leonardo hat hier größere Pläne und arbeitet an seiner Vision, autonome Systeme zur Verbesserung von Städten einzusetzen. Ganz vorne dabei: Drohnen zur effizienteren Auslieferung von Waren.
Neue Drohne fliegt mit 25 kg Waren ab Bord
Die Lieferung von Gegenständen mithilfe von Drohnen ist dabei technisch jedoch keines Falls auf die Zustellung kleiner Päckchen limitiert. Genau diese Tatsache hat Leonardo nun mit seiner neuen Heavylift-Drohne und einem Testflug demonstriert.
Die Drohne wiegt selbst knapp 130 kg. Ein deutlich höhere Gewicht, als die Lieferdrohnen, die wir ansonsten zu sehen bekommen. Dafür kann dieses UAV auch viel mehr Zuladung transportieren, als es für eine kleinere Drohne möglich wäre.
Im Falle des Testfluges im Rahmen des Projektes „Sumeri: Si Salpa!“ waren es insgesamt 25 kg Gewicht, die die Lieferdrohne zusätzlich durch die Luft bewegte. Dabei fand der Flug über urbanem Gebiet in der Stadt Turin im Norden Italiens statt.
Ziel: Lieferungen im 25 km Radius
Das Ziel des Projektes ist es, Drohnen mit vollständig elektrischem Antrieb zur entwickeln, die Gegenstände mit größerem Gewicht über mittlere Strecken transportieren können.
So sollen zukünftig mittlere Distanzen von bis zu 50 km pro Tour von den Drohnen erledigt werden können. Was im kleineren Maßstab bereits möglich ist, stellt bei großen Zuladungen auch heute noch hohe Anforderungen an den Antrieb. Vor allem dann, wenn dieser vollständig elektrisch funktioniert.
Der Test wurde zusammen mit dem Tochterunternehmen D-Flight und in Kooperation mit der italienischen Luftsicherheitsbehörde ENAC organisiert und soll laut dem Unternehmen nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Zukunft sein.
Im weiteren Verlauf des Projektes sollen Drohnen in die Lage versetzt werden, mehrere hundert Kilo sicher und zuverlässig von A nach B tragen zu können. Mit diesen Ambitionen merkt man schnell, dass der Konzern seine Heimat in der Entwicklung und Herstellung von Helikoptern und anderen bemannten und unbemannten Fluggeräten hat. Die 25 kg Transportgewicht waren also erst der Anfang, wenn man Leonardo glauben will.
Während der erste Test mithilfe einer EVLOS-Steuerung (Extended Visual Range of Sight) durchgeführt wurde, sollen die Drohne im Regelbetrieb natürlich BVLOS durch ein zentrales Kommandozenter gesteuert werden.
Bis es soweit ist, müssen die Pläne der EU ein gemeinsamen UTM (siehe U-Space) zu etablieren, jedoch noch weiter voranschreiten. Mit den neuen EU-Drohnenregeln ist erst der Grundstein für den Einsatz solcher automatisierten Lieferdrohnen gelegt worden. Nun muss dieses Fundament bebaut werden.
Quelle: Leonardo