Das Thema Drone Delivery – also die Auslieferung von Waren mit Drohnen – nimmt in Israel neue Formen an. Dort soll im Rahmen eines Pilotprojektes nun ein großer Testbetrieb mit vielen Drohnen gleichzeitig in der Luft stattfinden.
Ein Blick nach Israel darf uns Europäer aktuell etwas neidisch werden lassen. Nicht nur die Impfkampagne gegen das Corona-Virus scheint dort besser zu laufen, auch die Integration von Drohnen in den Luftraum geht dort offenbar etwas pragmatischere Wege.
Das Land will die Nutzbarkeit der neuen Technologie so für die Zukunft testen und es perspektivisch Unternehmen zügig ermöglichen, Waren mithilfe von Liederdrohnen auszusetzen. Dafür macht man nun groß angelegte Tests.
Bis zu 20 Drohnen sollen sich Luftraum teilen
Wenn wir sonst über das Thema Drone Delivery berichten, sind es meist einzelne Initiativen oder Unternehmen, die mit ihren Produkten oder Dienstleistungen bestimmte Dinge ausliefern – oft in einer Art Testprojekt.
Eines der bereits größer ausgebauten Drohnen-Liefernetzwerke wird von dem Unternehmen Zipline in mehreren afrikanischen Staaten betrieben. Aber auch hier, ist der Kontakt mit anderen Drohnen in Ballungsgebieten eher gering.
Genau das will Israel nun anders machen. Um herauszufinden, wie sich mehrere Drohnen denselben Luftraum über bewohntem Gebiete teilen können, geht die Israel Urban Air Mobility Initiative in die nächste Runde.
Noch im März soll die nächste Phase eines größeren Feldtests starten, bei dem fünf Drone Delivery Anbieter mit verschiedenen Drohnenmodelle antreten werden. In diesem Umfang und Aufbau eines der ersten Pilotprojekte, dass unseres Wissens nach die gemeinsame Integration in den Fokus nimmt.
Verschiedene Versuche geplant
Die fünf teilnehmen Unternehmens sind Cando Drones, HarTech Technologies/CopterPix, Simplex-c2/Down Wind, F.T. und Airways Drones. Alle Firmen haben sich vorab für ein spezielles Programm qualifiziert, dass die Versuche mit insgesamt 1,8 Million US-$ unterstützt.
Zu Beginn soll jedes der Unternehmen in einem separierten Luftraum für sich operieren. Alle Flüge werden dabei über dem Gebiet der Stadt Hadera stattfinden.
In einer späteren Phase werden die Drohnen dann einen gemeinsamen Luftraum teilen müssen und dürfen dabei natürlich nicht miteinander kollidieren.
Um die Erkenntnisse für ein zukünftiges UTM (UAV Traffic Management) festzuhalten, werden alle Drohnen kontinuierlich ihre Flugdaten in eine zentrale Datenbank einspeisen. Mithilfe dieser Daten soll dann eine mögliche zukünftige Integration in den kontrollierten Luftraum besser erfolgen können. Die Vision ist hier, kommerzielle Drohnenflüge innerhalb von Sekunden zu genehmigen – anstelle von einer Woche, die es aktuell im Schnitt benötigt.
Insgesamt sollen pro Stunde so 60 Flüge im Rahmen des Piloten durchgeführt werden, sodass am Ende eines Tages Daten von knapp 300 Flugmissionen von alle fünf Unternehmens und ihren Drohnen vorliegen. Über mehrere Wochen dürfte so eine belastbare Datenbasis entstehen.
Quelle: Haaretz