In den USA wurde erstmals ein Drogen Deal mithilfe einer Drohne aufzeichnet, die extra dafür einsetzt wurde, um Beweise aus der Luft zu sichern. Der Einsatz fand dabei in Miami-Dade County statt.
Das moderne Drohnen in der Lage sind erstaunlich hochwertige Aufnahme aus der Luft anzufertigen ist schon lange bekannt. Die Polizei in Miami-Dade County, dem County in dem Auch die Stadt Miami im US-Bundesstaat Florida liegt, hat nun eine Drohne zur Beweissicherung eines Verbrechens verwendet.
Dabei ging es um einen Drogen Dealer der offensichtlich bereits eine längere Liste an Vergehen und Verbrechen auf dem Kerbholz hat.
Direktüberwachung aus der Luft
Der Polizeieinsatz wurde dazu vorab genau geplant. Ziel war es, ein mutmaßliches Drogenverbrechen auf Video festzuhalten, sodass später vor Gericht entsprechend Beweise vorgelegt werden können.
Ein Richter genehmigte das Vorhaben der Polizei im Vorhinein, sodass das Videomaterial nun erstmals als anerkannter Beweis im anstehenden Gerichtsverfahren von der Staatsanwaltschaft verwendet werden kann. Das an sich ist eine Neuheit.
Die Drohne assistierte dabei den Drogenfahnder aus der Luft, in dem sie die verdächtige Person über eine relativ lange Strecke auf Schritt und Tritt verfolgte. Teile des Einsatzes sind in einem Video von NBC Miami zu sehen.
Dem UAV soll es dabei aus 3.100 Fuß Höhe (knapp 945 m) auch den eigentliche Drogendeal auf Video aufzuzeichnen bei dem Drogen („Crack“) verkauft wurde. Daraufhin wurde der Dealer später festgenommen.
Welche Drohne für den Einsatz verwendet wurde ist unklar. Aufgrund der großen Flughöhe muss die Kamera in jedem Fall einen starken optischen Zoom besessen haben. Möglich wäre vielleicht eine DJI Matrice 210 Drohne mit Zenmuse Z30 Kamera*.
Die große Höhe wurde mit Sicherheit fast ausschließlich aus Gründen der Tarnung gewählt. In dieser Höhe ist eine normale Drohne nicht mehr wirklich sichtbar. Auch das leise Betriebsgeräusch der Elektromotoren dringt dann nicht mehr bis auf die Erdoberfläche.
Steht die Privatsphäre auf dem Spiel?
Der Einsatz ist bisher ein einmalige Sache in Miami-Dade gewesen. Die Verfolgung einer Person ohne deren Wissen mit Kamera aus der Luft ist aus Privatsphäresicht ein zweischneidiges Schwert.
Zum einen können damit ansonsten verborgene Verbrechen aufgedeckt werden, auf der anderen Seite lassen sich damit Personen auch einfach nur auf (falschen) Verdacht überwachen. Im Grunde ist die Diskussion so alt, wie es Überwachungskameras gibt. Hier kommt nun die Dimension der direkten personenbezogenen Verfolgung aus dem Unsichtbaren dazu.
Das Miami-Dade County hat bisher sehr strikte Gesetzte, die den Einsatz von Drohnen durch die Polizei nur in Fällen der direkten Gefahrenabwehr ermöglicht. Ein neuer Gesetzesentwurf der einen breiteren Einsatz durch die Miami-Date County Polizei erlaubt hätte, wurde zunächst abgeblockt.
Nach aktueller Rechtslage muss also für jede Drohnenmission weiterhin vorab ein richterliches Okay eingeholt werden. Aktuell verfügt die Polizei in Miami-Dade im Übrigen über acht Drohnen.