Im Rahmen des neuen Elevating Safety Programms will der Drohnenhersteller DJI seine AirSense Technologie in alle Drohnen verbauen, die mehr als 250g wiegen und ab Januar 2020 auf den Markt kommen.
AirSense basiert auf der auf dem ADS-B Standard, der in der Luftfahrt zum Einsatz kommt, um die Position anderer Luftfahrtzeuge in der näheren Umgebung zu empfangen.
DJI hat im Rahmen einer Veranstaltung in Washington D.C. einen neuen 10-Punkte-Plan vorgestellt, der den Luftraum mit Drohnen auch weiterhin sicher machen soll. Der erste Punkte der Agenda ist die Integration von AirSense in alle DJI Drohnen, d.h. auch in Consumer Produkte, ab Januar 2020.
AirSense als Kollisionsvermeidung
Aktuelle DJI Drohnen sind bereits mit einer Vielzahl an Sensoren zur Kollisionsvermeidung ausgestattet. Diese Sensoren können jedoch nur wenige Meter weit agieren, um Hindernisse zu erkennen.
AirSense geht einen anderen Weg. DJI integriert dazu einen ADS-B-Empfänger in der Drohne, der in der Nähe fliegenden Fluggeräte erkennt und diese sichtbar für den Piloten auf dem Display der Fernsteuerung anzeigt.
ADS-B steht für Automatic Dependent Surveillance und stammt aus der bemannten Luftfahrt. Ein bemanntes Flugzeug sendet dabei auf 1090 MHz circa einmal pro Sekunden seine aktuelle Position, Höhe, Flugnummer, Geschwindigkeit, geplante Flugrichtung, usw. aus.
DJI empfängt diese Daten mit AirSense und stellt sie dem Piloten zur Verfügung. Da ADS-B-Signale mehrere Kilometer weiter empfangen werden können, wird der Drohnenpilot so bereits über Flugzeuge oder Helikopter in der Nähe informiert, bevor er diese hören oder gar sehen kann.
AirSense kommt dabei schon in einigen DJI Drohnen zum Einsatz. Ein Beispiel ist die Mavic 2 Enterprise Serie. Das auch Consumer Drohnen nun mit einem ADS-B-Empfänger ausgestattet werden sollen, ist sicherlich ein weiter wichtiger Schritt in Richtung verwalteter Luftraumsicherheit, die auch private Drohnenflüge berücksichtigt.
Alle Details zur AirSense Technologie haben wir euch im Detail noch einmal in einem separaten Artikel zusammengefasst.
Elevating Safety 10-Punkte-Plan
AirSense ist dabei nur einer von zehn Punkten, die DJI umsetzen will oder fordert, um für mehr Sicherheit und Kontrolle im Luftraum zu sorgen. Wir haben euch den 10-Punkte-Plan im Folgenden übersetzt und aufgelistet:
- DJI wird ADS-B Empfänger in allen Drohnen über 250g integrieren.
- DJI wird ein neues Warnsystem für Piloten entwickeln, die mit ihrer Drohne in großer Distanzen zum Startpunkt fliegen.
- DJI wird eine spezielle Sicherheitsgruppe gründen, die intern die Erwartungen von Kunden und Sicherheitsbehörden bewertet und in DJI Produkte einfließen lässt.
- Luftraumsicherheitsbehörden müssen einheitliche Standards zur Meldung von Zwischenfällen mit Drohnen entwickeln.
- Alle Drohnenhersteller sollen Sicherheitsfunktionen, wie Geo-Fencing oder Remote Identification in ihren Produkten integrieren.
- Regierungen müssen Remote Identification einfordern.
- Regierungen müssen einen anwenderfreundlichen Wissenstest von Piloten fordern.
- Regierungen müssen sensible No-Fly-Zones klar und deutlich ausweisen.
- Lokale Regierungorgane müssen befähigt werden auf Bedrohungen durch Drohnen reagieren zu dürfen.
- Regierungen müssen die Durchsetzung des bereits geltenden Rechts in Bezug auf illegale Drohnenflüge verstärkt sicherstellen.
Mit der Initiative zeigt DJI deutlich, dass dem Unternehmen an der Verbesserung der Luftfahrtsicherheit gelegen ist. Das macht natürlich Sinn, da sich DJI in einem Geschäft befindet, dass durch neue Regulierungen jederzeit aus der Bahn geworfen oder gebremst werden kann.
Da Regierungen in der Regel zu langsam reagieren, um mit dem technischen Fortschritt im Drohnensegment mitgehalten zu können, ist es sicherlich positiv, dass ADS-B ohne Druck von außen nun Einzug in kommenden DJI Drohen halten wird.
In einem Video stellt DJI dar, wie AirSense genau funktioniert.
Quelle: DJI