Mit der neuen DJI Government Edition führt der Drohnenhersteller DJI ein neues Produkt speziell für Behörden ein, die besonderen Wert auf Datensicherheit legen. Die neue Drohnenversion ist zunächst in den USA erhältlich.
Die kürzlichen Spionagevorwürfe gegen chinesische Drohnenhersteller des Department of Defense haben eine regelrechte Kettenreaktion bei DJI ausgelöst. Zunächst widersprach der Hersteller den Vorwürfen, DJI Drohnen würden Kundendaten nach China übertragen. In einem kürzlichen Interview bestätigte man diese Position noch einmal. Außerdem wurde ein Brief an ein Senatskomitee übermittel, der „Dinge klar stellen“ sollte.
Mit der neuen DJI Government Edition geht DJI nun einen weiteren Schritt auf US-Behörden zu und will spezielle Drohnen anbieten, die eine besonders strikte Kontrolle der Daten ermöglichen. Ins Auge fasst man damit Kunden, die Aufnahmen von kritischen Infrastrukturen machen oder anderweitig sensible Informationen während ihrer Einsätze sammeln.
Drei Punkteplan für mehr Sicherheit
Mit den neuen Drohnen der DJI Government Edition soll es unmöglich sein, Daten versehentlich oder absichtlich von Drohne zu extrahieren, wenn der Anwender nicht dazu berechtigt ist. Der Schutz bezieht sich dabei sowohl auf angefertigt Aufnahmen, als auch auf Telemetriedaten, die während eines Fluges unweigerlich anfallen.
Das U.S. Department of the Interior Office of Aviation Services (DOI) hat demnach bereits 1.500 Flugmissionen auf Basis der neuen Government Edition Drohnen durchgeführt. DJI gibt an, dass die Sicherheit dieser Drohnenlösung ebenfalls durch interne und externe Audits des DOI bestätigt worden ist.
Die Kernbestandteile der Government Edition UAVs lassen sich in drei Punkten zusammenfassen:
Keine Datenübertragung – Die besondere Firmware verhindert jegliche Datenübertragung. Dazu ist er „Local Date Mode“ der benutzerdefinierten DJI Pilot App dauerhaft aktiviert. Eine Kommunikation in das Internet wird so unmöglich gemacht.
Reviews von zukünftigen Firmware Update – Behörden bekommen die Möglichkeit, neue Firmware-Versionen vor der Installation in einer abgeschlossenen Umgebung zu untersuchen und zu testen. Erst danach kann diese auf die Drohnen ausgerollt werden.
Restriktives Pairing der Hardware – Drohnen mit der DJI Government Edition können lediglich mit Controllern auf Basis der Government Edition Architektur gepaart werden. So wird sichergestellt, dass nur zertifizierte Geräte miteinander kommunizieren können. Die Steuerung einer Drohne ohne GE-Firmware mit einer Government Edition Pilot App ist somit nicht möglich.
Aktuell richtet sich die neue Sicherheitsarchitektur an Kunden in den USA. DJI spricht in seiner Pressemitteilung aber von weltweiten Regierungen und Behörden, denen die Lösung angeboten werden soll.
Quelle: DJI
Department of Interior validiert Government Edition
DJI stand in den vergangenen Wochen mehrfach im Fokus US-amerikanischer Behörden, wenn es um die Beschaffung und Verwendung chinesischer Drohnen durch Regierungseinrichtungen ging.
Nun hat das Department of Interior in einer mehrmonatigen Test- und Evaluierungsphase die neue Government Edition Firmware von DJI validiert und zur Verwendung freigegeben. Für DJI dürfte das ein großer Meilenstein sein, hat eine amerikanische Behörde nun von unabhängiger Seite erstmals das Sicherheitskonzept von DJI Drohnen beleuchtet und bestätigt.
Getestet wurden im Übrigen Drohnen der Matrice M600 Pro sowie der Mavic Pro Serie. Tests der Mavic 2 Drohnen stehen hingegen noch aus.
Begonnen wurden die Tests durch das DoI bereits im April 2018. Seit dem wurden mehr als 1133 Flüge mit einer Gesamtflugzeit von 298 Stunden auf der Matrice 600 Pro Plattform sowie 1112 Flüge (240 Stunden) mit der Mavic Pro absolviert.
Update: 10.07.2019