Schlechte Neuigkeiten für DJI kurz vor dem Jahreswechsel. Einem neuen Bericht zur Folge, soll der chinesische Drohnenhersteller zusammen mit anderen chinesischen Firmen auf einer zweiten Blacklist der US-Regierung geführt werden. Jetzt sind bestimmte Investitionen verboten.
Bereits vor knapp einem Jahr musste war DJI zuletzt im direkten Fadenkreuz einer Aktion der US-Regierung. Damals wurde das chinesische Unternehmen erstmals auf der wirtschaftlichen Blacklist der USA geführt.
Dieser Schritt folgte im Endeffekt wenig überraschend, denn die Beziehungen zwischen dem Unternehmen, seinem Heimatland und den USA waren schon länger angespannt. DJI war vor allem in den Jahren 2019 und 2020 immer wieder mit Anschuldigungen aus US-Regierungskreisen konfrontiert worden.
Entity List war erster der Anfang
Die bisherigen Anschuldigungen richteten sich aber alle in eine Richtung: Datensicherheit und generelle Sicherheitsbedenken beim Einsatz chinesischer Drohnen – und damit auch konkret Drohnen von DJI.
Die Aufnahmen von DJI auf die so genannten „Entity List“ erfolgte im letzten Jahr dann aber für viele Ausstehende überraschend auf einer ganz anderen Grundlage. Demnach sollen die Firmen – darunter DJI – die chinesische Regierung durch ihre Produkte (oder anderweitige Kooperation) dabei unterstützt haben, die Minderheit der Uiguren zu überwachen und zu unterdrücken.
Ein folgenschwerer Vorwurf, der allen betroffenen Unternehmen die auf der Entity List stehen den Zugang zu US-amerikanischer Technologie verwehrt. US-Unternehmen dürfen – bis auf sehr seltene Sondergenehmigungen – entsprechend gelistete Unternehmen nicht mehr beliefern. Auf dieser Liste steht DJI bis heute.
Damals kommentiert DJI die Handlung der zuständigen US-Behörde gegenüber Reuters in dem das Unternehmen zum Ausdruck brachte, keine Handlungen durchgeführt zu haben, die die Blockierung durch die Entity List rechtfertigen würde. Auf die neusten Entwicklungen gab DJI offenbar bisher keinen Kommentar ab.
DJI taucht auf zweiter Blacklist der USA auf
Jüngsten Informationen nach ist das aber nicht die einzige schwarze Liste mit der sich DJI in der Zukunft auseinandersetzen muss. Wie Reuters unter Berufung auf einen Artikel der Financial Times berichtet, wird der chinesischen Drohnenhersteller zusammen mit weiteren Unternehmen aus China nun auch auf der so genannten „Non-SDN Chinese Military-Industrial Complex Companies List“ geführt.
Diese Liste wird vom US Department of The Treasury herausgegeben und führt chinesische Unternehmen auf, die gewissen Sanktionen unterliegen. Grundlage für die Liste ist eine Executive Order des US-Präsidenten Biden.
Wer auf dieser Liste landet, wird kurz gesagt zu einem No-Go für Investoren aus den USA. Damit dreht man den gelistete Unternehmen direkt oder indirekt den Geldhahn aus den USA ab.
Neben DJI (SZ DJI TECHNOLOGY CO., LTD) sind noch folgende weitere Unternehmen im Zuge der stattgefunden Aktualisierung der Investions-Blacklist neu aufgeführt worden:
- Megvi (Bilderkennung und -analyse)
- Dawning Information Industry (Supercomputer)
- CloudWalk Technology (Gesichersereknnung)
- Xiamen Meiya Pico (Cybersecurity)
- Yitu Technology (Künstliche Intelligenz)
- Leon Technology (Cloud Computing)
- NetPosa Technologies (Cloud Computing)
Ein Sprecher der chinesischen Zentralregierung soll den Schritt gegenüber der Financial Times folgendermaßen kommentiert haben: „China sei gegen die „Unterdrückung“ seiner Unternehmen durch die USA und werde die Entwicklung der Situation aufmerksam verfolgen.“ (Übersetzung aus dem Englischen).
Welche genaue Folgen der Schritt für DJI als einzelnes Unternehmen hat, ist noch schwer absehbar. In der Außenwahrnehmung dürften die schweren Vorwürfe, die in Verbindung mit beiden Blacklists stehen, jedoch sicherlich Spuren hinterlassen.
Quelle: Reuters, US Department of The Treasury