Vor wenigen Tagen kam es in England zu einem Zwischenfall mit einer DJI Matrice 200 Drohne, die von der Polizei zu Überwachungszwecken eingesetzt wurde. DJI hat nun zu diesem Zwischenfall eine offizielle Meldung herausgegeben.
Die Matrice 200 Drohnenserie von DJI zielt vor allem auf professionelle Anwender ab, die die Möglichkeiten von Drohnen in ihrem Geschäftsbereich testen möchten. Dazu ist die Matrice Serie* besonders robust und modular aufgebaut, sodass viele verschiedene Sensoren oder Kameras im Flug mitgetragen werden können.
Vor wenigen Tagen erhielt die britisch CAA (Civial Aviation Authority) einen Hinweis der Polizei West Midlands, dass eine ihrer Matrice 200 Drohnen im Überwachungseinsatz plötzlich vom Himmel gefallen und auf den Boden geprallt ist. Dabei soll die Akkustandanzeige* noch ausreichend Flugzeit und Ladung angezeigt haben, sodass de Pilot davon ausgehen konnte, das keine Gefahr droht. Zum Glück befand sich die, je nach Ausstattung knapp 5 bis 6 kg schwere Drohne, in diesem Moment nicht über Personen, sodass niemand verletzt worden ist. Lediglich die Drohne kam zu Schaden.
DJI* hat mittlerweile zu dem Vorfall Stellung genommen und rät Benutzern von Flugakkus des Typs TB50 und TB55* aktuell zu besonderer Vorsicht. Der TB50 Akku kommt in der DJI Matrice 2* sowie in der DJI Inspire 2 Drohne zum Einsatz. Die Version TB55* ist speziell der Matrice 2 vorbehalten. DJI Arbeiter nach eigener Aussage an einer Firmware, die die Sicherheit der Drohnen im Flug verbessern soll. Ob die Spannung der Batterie tatsächlich eingebrochen ist und somit ein Defekt der Zellen vorlag oder ob es bei dem Vorfall zu einem Fehler im Batterieüberwachungssystem kam, ist aktuell nicht bekannt bzw. kommentiert worden.
Die West Midlands Police hat einige ihrer Matrice 200 Drohnen, welche vornehmlich zur Überwachung bei Großveranstaltungen und zur Terrorismusbekämpfung eingesetzt werden, außer dienst genommen. Der Vorfall kommt zeitlich ungünstig: erst vor wenigen Tagen hatten man die Drohnen nach einer lange Evaluationsphase in den Dienst gestellt.
Für viele Anwender, die bisher mit einer Matrice 200 Drohne zu reinen Überwachungszwecken liebäugelten, dürfte die neue DJI Mavic 2* Enterprise Drohne eine interessante Alternative sein – zumindest dann, wenn kompakte Abmessungen hohe Priorität haben. Alle Infos zur Mavic 2 Enterprise.
Update 13.11.2018: Während der „Emergency Services Roadshow“ hat sich DJI erneut zu den plötzlichen Abstürzen der Matrice 200 Drohnen sowie dem aktuellen Untersuchungsfortschritt gemeldet. Demnach konnte der Fehler auf den Algorithmus zur Berechnung der Batteriekapazität zurückgeführt werden, der falsche Informationen an den Bordcomputer der Drohne gesendet hat, welche dadurch abgeschaltet wurde.
Um das Problem zu lösen, wird DJI kurzfristig ein Firmware-Update für die DJI Matrice 2oo sowie für die Inspire 2 Serie* bereitstellen. Dieses Update soll jedoch lediglich ein Workaround darstellen. Ein DJI-Sprecher gab zu verstehen, dass weder die Batterie noch deren Algorithmus zur Berechnung der verbleibenden Kapazität direkt von DJI stammt, sondern von einem Zulieferer entwickelt und gefertigt wird.
Daher wird die langfristige Lösung eine Änderung des Produktes beinhalten, welche zusammen mit dem Zulieferer erarbeitet wird. Über einen Zeithorizont, wann die Flugakkus in einer neuen Generation verfügbar sein werden, konnte DJI noch keine Angaben machen.
Quelle: DroneDJ