Ein neue VTOL-Drohne des Unternehmens Anavia soll eine maximale Reichweite von 400 km erreichen. Die neue Drohne ist als kleiner Helikopter entwickelt worden und kann mittelschwere Lasten transportieren.
Mittelgroße Transportdrohnen scheinen ein großes Marktpotenzial zu bergen. Dieses Gefühl kann man zumindest bekommen, wenn man die aktuellen Entwicklungen in der professionellen Drohnenbranche beobachtet.
Das Schweizer Unternehmen Anavia ist in der gleichen Nische unterwegs und hat nun seine neue HT-100 Transportdrohne vorgestellt.
Mini-Helikopter transportiert bis zu 65 kg Zuladung
Das neue Transport-UAV trägt die kurze Bezeichnung HT-100 und sieht aus wie ein geschrumpfter Helikopter aus der bemannten Luftfahrt. Besonders sticht das Doppelrotor-Design der neuen Drohne und der gesamte Aufbau des Rahmens aus Kohlefaser ins Auge.
Zwei unabhängige Rotoren (Flettner-Doppelrotor) mit einer Spannweite von 3,36 m heben die knapp 55 kg schweren Drohne in die Luft. Angetrieben wird das Ganze von einer Wellenturbine mit einer Leistung von 15 kW. Um die Flugsicherheit des Fluggerätes zu gewährleisten ist außerdem ein elektronischer Antrieb mit einer Leistung von 1 kW an Bord. Dieser kann im Notfall übernehmen oder die Turbine unterstützten.
Damit erreicht die HT-100 Drohne eine maximale Geschwindigkeit von 120 km/h. Die Dienstgipfelhöhe soll maximal 3050 m betragen.
Der Tank der Drohne fasst dabei insgesamt 60 Liter. Damit soll eine Reichweite von bis zu 400 km erreicht werden. Alternativ gibt Anavia eine Flugzeit von 240 Minuten pro Tankfüllung an. Das ergibt einen durchschnittlichen Verbrauch von 13 Litern pro Stunde an.
Das maximale Abfluggewicht soll 120 kg betragen. Das entspricht einer Zuladung von 65 kg. Diese kann in Form verschiedner Payloads, wie LiDARs, Gimbals, Luftbildkameras oder speziellen Aeromagnetometern geladen werden. Außerdem gibt es ein spezielles Transportsystem, dass bis zu 50 kg sonstige Gegenstände transportieren soll.
Redundanter Aufbau für mehr Sicherheit
Die Drohne ist mit ihren Abmessungen von 2,65 m x 0,56 m x 0,89 m (ohne Rotor) relativ kompakt. Nichts desto trotzt setzt Anavia auf ein vollständig redundantes Antriebskonzept. Dazu gehört der bereits erwähnte elektrische Zusatzantrieb mit 1000 W Leistung. Außerdem sind die Komponenten der Flugsteuerung mehrfach ausgelegt, um bei einem Ausfall weiterhin die Sicherheit der Drohne gewährleisten zu können.
Auch alle Aktuatoren zur Steuerung der Rotoren sind mehrfach ausgeführt. Zudem soll die Anavia Drohne in eine klassischen Autorotationsmodus wechseln, sollte es zu einem vollständigen Ausfall des Antriebs kommen. Dies ist eine Eigenschaften von Helikoptern, die eine kontrollierte Landung selbst dann erlaubt, wenn der Antrieb komplett lahmgelegt ist.
Zur Warnung anderer Flugteilnehmer ist das UAV außerdem mit einem Transponder (FLARM) ausgestattet. Damit wird die Drohne für andere Flugzeuge sichtbar und teilt seine Position stetig mit (ähnlich ADS-B für größere Fluggeräte).
Gesteuert wird die Drohne im Übrigen über eine Groundstation, die alle Daten verschlüsselt an das UAV überträgt. Die Kommunikationsreichweite soll dabei 200 km betragen, um die Reichweite der Drohne voll ausnutzen zu können.
Quelle: Anavia