Der Onlinegigant Amazon spielt bereits seit Jahren im Geschäft rund um die Auslieferung von Waren mithilfe von Drohnen mit. Jetzt hat das Unternehmen erste Bilder seiner neuen Lieferdrohnengeneration MK30 für den hauseigenen Prime Air Dienst veröffentlicht.
Die Idee hinter Prime Air ist wohl so leicht verständlich, wie der Prime-Service von Amazon selbst. Kleine Bestellungen sollen in Zukunft ganz einfach mit der Drohne ihren Weg zum Endkunden finden. Was in der Theorie so einfach klingt, hat sich nicht nur für Amazon, sondern auch viele andere Unternehmen aus der Drone Delivery Branche bis jetzt als komplexes Unterfangen herausgestellt.
Dabei ist es weniger die Technik, die die Drohnen am Boden hält. Vielerorts gelten strenge Regularien, die einen solchen Einsatzzweck (noch) nicht vorsehen oder nur im beschränkten Umfang zulassen. Insgesamt sind die USA und Australien der Europäischen Union in diesem Punkte weit voraus.
Prime Air MK30 Lieferdrohne zeigt sich
Trotz allen regulatorischen Herausforderungen rückt die Technik natürlich nicht vollkommen in den Hintergrund. Nur wer Sicherheit, Effizienz und Reichweite in einem UAV verpackt bekommt, hat zukünftig eine Chance, eine Scheibe vom Kuchen der Luftzustellung durch Drohnen abzubekommen.
Es wundert daher nicht, dass Amazon bereits im letzten Herbst seine neue Lieferdrohne mit dem Namen MK30 angekündigt hat. Die neue Generation soll in entscheidenden Punkten gegenüber der MK27-Generation verbessert worden sein.
Was im letzten Jahr noch Renderings waren, ist in den Augen des Unternehmens so weit gereift, dass die breite Öffentlichkeit einen Blick darauf werfen darf. In einem Eintrag auf dem firmeneigenen Blog About Amazon veröffentlicht das US-Unternehmen nun erste Fotos der neuen Lieferdrohne.
Deutlich leiser und bereit für leichten Regen
In knapp 18 Monaten hat Amazon das neue Design der MK30-Prime-Air-Drohne entwickelt, welche bis zum heutigen Stand dutzende Prototypen durchlaufen hat.
Der Fokus des neuen Modells liegt auf der Zustellung kleiner Pakete mit einem Gewicht von bis zu fünf Pounds (circa. 2,26 kg). Zu den wichtigsten Verbesserungen der MK30 gehört die laut Amazon deutlich reduzierte Lautstärke gegenüber der aktuellen Generation. Diese soll in der Wahrnehmung knapp halbiert worden sein. Auf der Website des Unternehmens findet sich auch ein Audio-Beispiel, welches dies eindrücklich hörbar macht.
Einen großen Anteil an der reduzierten Geräuschemission dürften die neu gestalteten Antriebe haben, die jetzt drei Blattpropeller mit speziell geformten Flügen verwenden.
Außerdem ist die MK30 erstmals bereit, auch bei nicht so guten Wetter auszurücken. Derzeit ist Prime Air in zwei US-Bundesstaaten nur verfügbar, wenn das Wetter mitspielt. Die MK30 soll zukünftig auch bei anderen Wetterbedingungen, wie zum Beispiel leichtem Regen ihrer Arbeit nachgehen können.
Verbesserte Kollisionsvermeidung
Ein weiterer Kernpunkt der MK30 ist die neu entwickelte Hinderniserkennung und Kollisionsvermeidung (Sense and Avoid). Amazon bezeichnet das System selbst als „industry-leading“.
Auf den Fotos ist zu erkennen, dass die neue Prime Air-Drohne dazu unter anderem auf Kameras zu setzen scheint, die in der Front untergebracht sind. Die genaue Sensorausstattung wurde bisher aber bisher nicht verraten.
Damit soll die Lieferdrohne dann in auch in der Lage sein, Objekte wie Haustiere oder Personen sowie andere Gegenstände zuverlässig zu erkennen und diesen auszuweichen.
All das ist sorgt in der Konsequenz dafür, dass sich die MK30 in der Zukunft auch für die Belieferung von Wohngebieten mit dichterer Bebauung einen soll.
Ab 2024 in der Luft, auch Europa im Fokus
Wenn alles nach Plan läuft, soll die MK30 bereits im kommenden Jahr produktiv in den Dienst gehen. Das Ganze spielt sich dazu natürlich zunächst in den USA ab, hier soll das bisherige Prima Air Angebot auf einen noch zu benennenden Bundesstaat bis Ende 2024 ausgeweitet werden.
Amazon lässt aber schon durchblicken, dass die MK30 auch nach Italien und Großbritannien kommen wird. Auch hier ist der genaue Zeitplan sowie die exakten Orte noch offen.
Neben dem neuen Äußeren wurde im Übrigen auch die Reichweite verbessert, die Amazon jetzt mit „doppelt“ so hoch angibt. Kleiner Fun Fact zum Schluss: Laut Amazon sind AA-Batterien einer der am häufigsten bestellten Artikel via Prime Air in den USA.
Quelle: Amazon