Der Drohnenhersteller Freefly System hat einen kritischen Fehler in der Software seiner Astro Drohnen gefunden und bitte alle Piloten entsprechender UAVs eindringlich am Boden zu bleiben, bis ein neues Update installiert wurde.
Die Astro Serie von Freefly kam bereits im Oktober 2020 auf den Markt und wurde seitdem breit an Kunden aus der Inspektions- und Vermessungsbranche verkauft. Das UAV kann beispielsweise eine Sony Alpha 7R tragen, um hochauflösende Bilder mit bis zu 60 MP aufzunehmen.
Jetzt hat das Freefly Systems eine kritische Sicherheitsnachricht veröffentlicht, da offenbar unmittelbare Absturzgefahr besteht.
Astro UAVs mit Firmware 1.1.14 sind potenziell gefährdet
Die initial am 8. Februar 2023 veröffentlichte Sicherheitsnachricht (SB005) für alle Besitzer und Betreiber einer Astro Drohne geht auf einen Absturz zurück, der sich einen Tag zuvor bei einem Kunden ereignet hatte.
Die Drohne reagierte plötzlich nicht mehr – als wenn sich der Flight Controller aufgehängt hätte. Nach knapp 1 Sekunde war die Kontrolle wieder möglich, dann war es aufgrund der Flugsituation aber bereits zu spät und die Drohne stürzte ab.
Das Entwicklerteam untersuchte den Vorfall eingehend und stellte zwei Fehler fest, die durch ungünstiges Zusammenwirken zu dem beobachteten Verhalten führen können.
Für alle Astro Drohnen mit der Firmwareversion 1.1.14 und älter hat Freefly deshalb ein Flugverbot ausgesprochen, weil die Geräte in diesem Zustand als absturzgefährdet eingestuft wurden.
Firmware-Update v1.1.18 behebt kritischen Fehler
Mittlerweile konnte der Fehler im System der Drohne identifiziert werden und es steht ein Update bereit, welches laut Freefly zwingend installiert werden muss, um den sicheren Betrieb der Plattform zu gewährleisten.
Die Firmware trägt die Version v1.1.18 und ist ab sofort für alle Astro Modellreihen verfügbar.
Der Fehler, der zum initialen Absturz und dem Start der Sicherheitsmaßnahme führte, ist ein gutes Beispiel dafür, wie auch Kleinigkeiten bei Echtzeitanwendungen, wie der Flugsteuerung relevant und kritisch werden können.
Ein elektrischer Fehler in der Hardware sorgte für die Unterbrechung eines Pins des SD-Kartenslots. Darauf hin lief der Treiber für das SD-System in eine Endlosschleife und lastet die CPU des Flightcontrollers stark aus. Zusätzlich war der Code zur Priorisierung der Aufgaben fehlerhaft: Anstatt die Flugoperationen bei hoher CPU-Last zu priorisieren, wurde das Logging auf die SD-Karte bevorzugt, welches aufgrund der Schleife alle anderen Prozesse blockierte – inklusive der kritischen Flugfunktionen der Drohne.
Das veröffentlichte Update soll den Fehler beheben und Freefly spricht davon, dass bereits mehr als 50 Flugstunden auf mehr als zehn unterschiedlichen Astro Drohnen mit dem neuen Patch unauffällig verlaufen sind. Betroffene Anwender sollten zeitnah und in jedem Fall vor dem nächsten Flug aktualisieren.
Quelle: Freefly Systems