Der Drohnenhersteller Wingtra hat eine neue, voll integrierte LiDAR-Payload für seine aktuelle Mapping-Drohne WingtraOne GEN II vorgestellt. Mit dem neuen Sensor soll das UAV in nur wenigen Minuten Vorbereitungszeit großes Flächen vermessen können.
Das Schweizer Unternehmen Wingtra hat sich schon seit einigen Jahren auf die Entwicklung und Herstellung von kompakten UAVs spezialisiert, die für Mapping- und Vermessungszwecke verwendet werden.
Die aktuelle WingtraOne GEN II Drohne hat dabei eine Spannweite von 125 cm und ist als eVTOL konzipiert, um senkrecht starten und landen zu können.
Neues LiDAR soll Mapping-Anwendungen ergänzen
Bisher hatte sich Wingtra voll auf die Erstellung hochauflösender 3D-Modelle auf Basis von Fotogrammetriedaten konzentriert. Dazu kann die WingtraOne GEN II standardmäßig mit drei verschiedenen RGB-Kameras ausgestattet werden, welche im Boden des Rumpfes sitzen und so direkt nach unten fotografieren können.
Bisher standen folgende Sensoren zur Auswahl:
- RGB61 (Vollbildformatsensor, 61 MP, 24 mm Brennweite)
- Sony RX1R (Vollbildformatsensor, 42 MP, 35 mm Brennweite)
- Sony Alpha a6100 (APC-Sensor, 24 MP, 20 mm Brennweite)
Jetzt machen die Schweizer den nächsten Schritt und bieten ab sofort auch einen LiDAR-Sensor an, um Punktwolkenmodelle zu erstellen.
Die neue Payload basiert auf einem Hesai XT32M2X LiDAR mit 32 Kanälen. Zur Positionsbestimmung kommt ein GNSS-Empfänger von NovAtel (OEM7500) zum Einsatz und die IMU-Daten zur Lagekorrektur der Aufnahmen werden durch einen Sensor von Inertial Labs erfasst.
Mit dieser Kombination soll die WingtraOne GEN II mit ihrem neuen LiDAR im Rumpf eine Genauigkeit von bis zu 3 cm bei einer Flughöhe von 90 m erreichen. Im Mehrkanalbetrieb (bis zu 3 Rückläufe) soll auch dichte Vegetation durchdrungen werden können.
Vermessung großer Flächen mit einer Akkuladung möglich
Auch in der neuen LiDAR-Konfiguration verspricht Wingtra weiterhin maximal einfache und vor allem schnelle Betriebsabläufe. Dazu wirbt das unter anderem mit der Tatsache, dass die Drohne gerade einmal eine Minute zur Initialisierung benötigen soll und auch das neue LiDAR keine weitere Kalibrierung vor Ort fordert: Starten und mappen / vermessen ist hier die Devise.
Die WingtraOne GEN II setzt für ihre Missionen auf ein Paar aus zwei Akkus mit jeweils 99 Wh, welche die Drohne bis zu 59 Minuten in der Luft halten können (abhängig vom Gewicht der Payload).
Mit dem neuen LiDAR-Sensor soll die WingtraOne bis zu 360 Hektar pro Akkuladung vermessen können, wenn in einer Höhe von 90 m (AGL) geflogen wird (bei 30 % Überlappung der Aufnahmebereiche).
Die Planung der Missionen findet dabei weiterhin direkt über die zugehörige Software statt, sodass die Drohne an Ort und Stelle direkt loslegen kann.
Quelle: Wingtra