Die schnellen Entwicklungen rund um das Thema Urban Air Mobility rufen auch die Player aus der etablierten Mobilitätsbranche auf den Markt. VW hat nun mit seiner chinesischen Niederlassung Volkswagen Group China einen ersten Prototyp seines eVTOL-Projektes V.MO vorgestellt.
Es ist ohne Frage spannend, wenn sich kapitalstarke Marktteilnehmer, die eigentlich aus einer anderen Branche kommen, in das Segment der eVTOLs einmischen. Mit VW steht in diesem Fall kein kleines Unternehmen hinter dem neuen Unterfangen, auch im Bereich der Passagierdrohnen in Zukunft eine wichtige Rolle zu spielen.
Dazu hat der Konzern nun über seine chinesische Niederlassung ein eigenes Drohnenkonzept entwickelt, welches sich initial an die eher wohlhabende Bevölkerungsschichten richtet.
V.MO soll bis zu vier Passagier durch die Luft tragen
Offiziell hört dieser erste Prototyp eines eVTOLs von VW auf die Bezeichnung V.MO. Inoffiziell wird der Prototyp aufgrund seiner schwarz-goldenen Lackierung aber „Flying Tiger“ genannt.
Hinter der Serinenummer 001 der neuen V.MO Passagierdrohne versteckt sich ein Luftgefährt, das für den Transport von bis zu vier Passagieren gestaltet wurde. Zusätzlich soll noch Handgepäck mit an Bord genommen werden können. Mit dieser Beladung (eine genaue Gewichtsangabe für die Zuladung gibt es noch nicht) soll das V.MO dann Strecken von bis zu 200 km zurücklegen können.
Damit die Passagier im Inneren auch Platz finden, gehört das VW eVTOL mit einer Länge von 11,2 m und einer Spannweite von ganzen 10,6 m bereits zu den größerem Vertretern seiner Art.
Erste Testflüge des Prototypen sollen im Laufe des Jahres starten. Aufwändigere Flugtests sind dann für den Spätsommer 2023 geplant. Parallel zur Entwicklung der neuen Drohne will Volkswagen Group China in Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden die notwendigen Zulassungen für den Einsatz der V.MO-Plattform erarbeiten.
VIP-Transporte für Gutbetuchte
Mit dem Wissen im Hinterkopf, dass eVTOL für die kommende Zeit, während sich die Technologie etabliert, vor allem etwa für wohlhabende Anwender sein werden, bewirbt VW seine V.MO Taxidrohne direkt für diese Zielgruppe. Man sieht den Einsatz des Flying Tigers (bzw. seiner Serienversion) zum Beispiel für den VIP-Trasport durch die Luft.
Angetrieben wird die Drohne dabei von insgesamt acht Motoren, die für den nötigen Schub beim vertikalen Aufsteigen oder Landen sorgen. Sobald die gewünschte Startflughöhe erreicht ist, übernehmen zwei größere Antriebe an den hinteren Tragflächen, die das Gefährt im Flugzeugmodus vorwärts bewegen.
Der Antrieb arbeitet dabei rein elektrisch, die notwendige Energie dazu kommt aus Akkus. Hier greift VW auf das Know-How und die Technologie zurück, die der Konzern im Rahmen seiner eMobilitäts-Projekte am Boden gesammelt hat.
Mit der Idee in Zukunft auch Drohnentaxis zu bauen, ist VW mit seiner chinesischen Niederlassung unter den Automobilherstellern im Übrigen nicht alleine: Auch Daimler, Honda und Toyota sowie Hyundai arbeiten bereits an entsprechenden Produkten oder sind in andere eVTOL-Unternehmen investiert.
Quelle: Volkswagen Group China