Die auf den Namen V-Scout getaufte Lösung des Unternehmens Volarious ist speziell für Überwachungseinsätze entwickelt worden und legt dazu eine handelsübliche DJI Mavic 2 Drohne an die Leine. Damit kann das UAV mehrere Stunden am Stück in der Luft bleiben, um Bilder aus der Vogelperspektive zu liefern.
So genannte „Tethered Drones“, also Drohnen mit einer Kabelverbindung zum Boden, sind keine neue Idee. Durch die direkte Verbindung zum Grund sind keine Akkus an Bord des Fluggerätes notwendig, sodass die Drohnen theoretisch unbegrenzt in der Luft bleiben können.
Bisherige Modelle waren aber eher Spezialanfertigungen, die nicht nur den Tether-Mechanismus sondern auch die gesamte Drohne auf diesen Anwendungsfall zugeschnitten haben. Das macht entsprechende Lösungen teuer. Volarious geht mit einem V-Scout einen anderen Weg.
V-Scout erlaubt Bewegung der Drohne in der Luft
Drohnen, die mit einem Kabel wie ein Drache an den Boden gebunden sind, scheinen auf den ersten Blick nicht besonders sinnvoll: Warum sollte man die Manövrierfähigkeit einer Drohne einschränken? Die Antwort ist einfach, wenn typische Überwachungsanwendungen in den Fokus rücken.
Rund um die Welt nutz die Polizei beispielsweise spezielle temporär aufgestellte „Wachtürme„, um einen Überblick aus einer höhergelegenen Perspektive zu erhalten. Auch entsprechende Fahrzeuge mit Kameras an einem Teleskoparm kommen dazu zum Einsatz. Diese Lösungen sind vergleichsweise unflexibel und können ihren Ort, einmal aufgestellt, nur schwer verändern.
Volarious zielt mit seiner V-Scout Lösung für die Mavic 2 Serie von DJI genau auf diese Nische ab. Die Drohne wird an einem Kabel in die Luft gelassen und darüber mit Energie versorgt. Gleichzeitig erlaubt ein intelligenter Mechanismus im Inneren der V-Scout Box, dass die Spannung auf dem Kabel immer an die Bewegung der Drohne angepasst wird.
Das UAV kann sich damit also in Grenzen in der Luft bewegen und sogar um die eigene Achse drehen, um den Sichtbereich anzupassen. Die maximale Flughöhe ist durch das Kabel auf 60 m begrenzt. Das dürfte aufgrund der abnehmenden Bilddetails mit steigender Höhe aber ohnehin für die meisten Überwachungsanwendungen ausreichen.
Spezieller Akku macht Mavic 2 zur Tethered-Drone
Das Produkt von Volarious geht im Vergleich zu anderen Tethered-Speziallösungen einen intelligenten Weg: Anstatt eine besondere Drohne zu verwenden, nutzt man einfach die aktuelle Mavic 2 Serie (im Bild ist es ein Enterprise Modell). Das lässt die Gesamtkosten für eine kabelgebundene Drohnenlösung sinken.
Damit das funktioniert, wurde der Flugakku der Mavic 2 entsprechend modifiziert. Ausgestattet mit einer Halterung für das Seil und einem Kühlkörper und einem Lüfter, der die Leistungselektronik kühlt.
Die Stromversorgung für die V-Scout Box kommt dabei wohl aus dem Boardnetz des Autos, auf dem die Konstruktion befestigt wird. Das ist nämlich der primäre Einsatzbereich laut Volarious. Die Ladestation kann flexible auf Ladefläche oder Dächern montiert werden. Dabei kommt die übliche Dachreling zum Einsatz.
Gesteuert wird die ganze Lösung über die V-Line App von Volarious, die das Starten der Drohne direkt aus dem Inneren des Fahrzeuges ermöglicht. Somit kann der Pilot die gesamte Zeit im Inneren verweilen.
So lange die Drohne nicht viel größer als eine Mavic 2 ist, soll sich das System laut Hersteller auch für andere Drohnen eignen. Außerdem soll es auch ein Model für die Energieversorgung aus einer Wechselspannungsquelle geben.
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Wer sich für das System interessiert, kann direkt beim Hersteller ein entsprechendes Angebot anfordern. Laut Website soll die Produktionszeit für das wetterfeste Tethered-Modul aktuell vier Wochen betragen.
Quelle: Volarious