Eine neue Dokumentation zeigt das Erwachen von Millionen von Schmetterlingen aus dem Winterschlaf. Eine kleine Drohne war nun erstmals mitten unter den Tieren und liefert erstaunliche Bilder.
Das Drohnen für die verschiedensten Anwendungsfälle zum Einsatz kommen können und fast immer völlig neue Perspektiven auf bereits bekannte Dinge liefern, ist uns allen bekannt. Besonders interessant wird es immer dann, wenn Aufnahmen von einer Drohne mit einem ohnehin verblüffendem Ereignis kombiniert werden.
Die TV-Serie „Spy in the wild“ beschäftigt sich im verschiedensten Phänomene in der Natur- und Tierwelt. Der Trailer für die neuste Folge der auf PBS ausgestrahlten Serie lässt einer Drohne eine ganz besondere Rolle zukommen.
Mittendrin statt nur dabei
Im Süden Mexikos, in einem Teil der Sierra Nevada, kommt es jährlich zur Herbstzeit zu einem unwirklichen Naturspektakel.
Aus vielen Himmelsrichtungen strömen sogenannte Monarchfalter, eine Art von Schmetterling, in die Wälder des Hochplateaus. Sie suchen hier Schutz vor der Kälte, die sich langsam an anderen Orten in Nordamerika einstellt.
Einige Tiere legen dabei Strecken von über 3600 km zurück, um gemeinsam mit ihren Artgenossen über den Winter zu kommen.
In den Wäldern Mexikos angekommen setzen sich die Tiere dann in dichten Scharen auf die Bäume und deren Äste. Am Ende bilden sich Trauben von Schmetterlingen, sodass deren zusammengeklappte Flügen aussehen, wie die Blätter des Baums.
Die Filmcrew von „Spy in the wild“ bringt zu diesem Vorgehen noch eine Drohne ins Spiel. Es handelt sich um einen kleinen Bi-Copter, der ganz in Form eines Kolibris gehalten ist.
Die horizontalen Propeller sind dabei in die Flüge der Kolibri-Attrappe eingelassen. Da sich der Kolibri, wie auch die Schmetterlinge, von Pflanzennektar ernährt, wird er von den Faltern nicht als Fressfeind wahrgenommen und kommt somit erstaunlich nah an die Falter heran.
500 Millionen Schmetterlinge: Der Schwarm erwacht
Die kleine Drohne schwebt dabei leisen an den überwinternden Tieren vorbei und nähert sich mehreren Gruppen bis auf weniger Zentimeter.
Dazu trägt die Drohne eine kleine Kamera im Bauch des Kolibris. Da es sich um einen Bi-Copter handelt, sind beide Propellerarme in der Längsachse beweglich.
Durch eine zweite Kamera gefilmt sieht man im Flug sehr gut, wie die Drohne mit kleinen Bewegungen der Propeller stets ihre Fluglage ausbalanciert. Die Kolibri-Drohne folgt dabei dem gleichen Prinzip wie der Zero Zero Robotocs V-Coptr Falcon.
Sobald die Temperatur der Flügel der Tier über 50°C Fahrenheit durch die ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr erreicht, beginnt das wirkliche Spektakeln.
Erst einer, dann zwei, dann zehn und auf eimal tausende Schmetterlinge fangen an von den Bäumen zu stürzen und beginnen damit ihren Flug zurück in die Sommerheimat.
Die kleine Drohne ist in diesem Moment mittendrin. Damit den Schmetterlingen nichts passiert, wenn sie in die Nähe der Rotorblätter kommen, wurden diese mit feinem Gitternetz auf der Oberseite gesichert.
Und das ist auch gut so, denn mehrere der Tiere landen auf dem Fake-Kolibri, um sich Sekunden später aus eigener Kraft wieder in die Luft zu schwingen.
Die Dokumentation zeigt sehr eindrucksvoll, wie Drohnen-Technologie uns noch bessere Einblicke in das Tierreich und andere Vorgänge in der Natur geben kann, ohne dass der Mensch selbst als Störenfried auftreten muss.
Für alle unter euch, die PBS Nature empfangen: Die gesamte Episode von „Spy in the Wild“ wird erstmalig am 5. Mai 2020 ausgestrahlt.
Quelle: Nature on PBS