Bürger und Besucher der Vereinigte Arabische Emirate müssen sich seit wenigen Tagen mit einem länderweiten Drohnenverbot auseinandersetzen. Die Entscheidung der Regierung folgte auf einen Angriff mit Toten, bei dem neben Cruise Missles auch Drohnen beteiligt gewesen sein sollen.
Während sich manche Piloten in der Europäischen Union über zu ausufernde Drohnenregeln beschweren, bekommen Drohnenpiloten in den Vereinigte Arabische Emirate nun zu spüren, dass es auch ganz anders geht.
Mit nicht einmal einem Tag Vorlaufzeit zur Vorbereitung auf die neuen Einschränkungen für Drohnen-Freunde, sind hier nun für private Nutzer Flüge vorerst ausnahmslos untersagt. Wichtig zu erwähnen: Das Verbot bezieht sich nicht auf den Besitz von Drohnen, sondern auf deren Betrieb.
Drohnenverbot trifft Hobby-Piloten und Firmen
Ausgerufen wurde die neue Anordnung der Regierung vom zuständigen Innenministerium der Vereinigte Arabische Emirate, dem MOI. Die Meldung dazu ging am vergangenen Samstag online und ihre Inhalte traten postwendend in Kraft. Seit dem 22.01.2022 sind Drohnenflüge somit nur noch mit expliziter Genehmigung der zuständigen Behörden erlaubt.
Diese Genehmigungen sind aber offenbar nur für Unternehmen erhältlich, die für ihre Arbeit eine Drohne verwenden müssen. Hier müssen für jedes Projekt entsprechende Genehmigungen vorgehalten werden, um sich nicht strafbar zu machen.
Für alle Hobby-Piloten und Drohnen-Enthusiasten ist die neue Verordnung erst einmal das Aus des Drohnenfluges in dem Land. Wer lediglich zum Zeitvertreib mit seiner Drohne fliegen will, hat dafür aktuell keine legale Möglichkeit mehr.
Wer sich nicht an das strikte Drohnenverbot hält, muss nach Angaben des MOI mit entsprechenden rechtlichen Konsequenzen rechnen. Im Übrigen sind von der Untersagung auch leichte Sportflugzeuge (light sports aircrafts) betroffen.
Angriff mit Drohnenunterstützung soll Grund für Verbot sein
Wie Reuters berichtet, soll sich das Verbot für Drohnenflüge zumindest teilweise auf die jüngsten Angriffe auf ein Treibstofflager des Unternehmens ADNOC sowie eine Baustelle nahe des Flughafens von Abu Dhabi beziehen.
Konkret wird in dem Schreiben des Ministeriums nur auf einen Missbrauch gewährter Rechte hingewiesen. Einen direkten Link stellt die Regierung in ihrer Bekanntmachung zu den Anschlägen nicht her.
Die Vereinigte Arabische Emirate schreibt den Angriff auf dem eigenen Territorium den Houthi Bewegung aus dem Jemen zu.
Wie lange das Drohnenverbot aufrecht erhalten wird, ist bisher von der Regierung nicht genau benannt worden. Reuters spricht aber von einer temporären Dauer von einem Monat.
Quelle: Reuters, MOI der UAE