Im US-Bundesstaat Kalifornien ist es zu einer kleinen Katastrophe gekommen, die Naturfreunden und Drohnenfreunden gleichermaßen das Herz bluten lässt. Rücksichtslose Drohnenpiloten haben hier mehr als 1500 Vogeleier getötet indem sie die Elterntiere vertrieben haben.
Der Vorfall in Kalifornien ist ein Paradebeispiel dafür, wie wenige Personen einer ganzen Community massiv schaden können, die seit Jahren mit einem negativen Image in der Presse zu kämpfen hat. Weiterhin dürfte der Vorfall Wasser auf die Mühlen aller Gesetzemacher sein, denen bestehenden Drohnengesetzte und Beschränkungen noch nicht weit genug gehen.
Aber der Reihe nach. Was ist eigentlich passiert?
Drohnenpiloten lassen über tausend Vogeleier verenden
Im Orange County in Kalifornien liegt die Bolsa Chica Ecological Reserve. Ein Naturschutzgebiet, das unter anderem für seine Artenvielfalt bekannt ist. Es ist auch einer der wenigen Orte, wo sich jährlich tausende Schmuckseeschwalben niederlassen. Die Seevögel erkennt man gut an ihrem orangen Schnabel und der schwarzen Mütze, die sie tragen.
Normalerweise ist das Gebiet ein gut geschützter Raum. Die Vögel legen ihre Eier dabei direkt an den Strand in den Sand. Und genau hier ereignete sich im Mai 2021 ein Vorfall, der zum Verenden von vielen ungeborenen Jungvögeln führte.
Zwei Drohnen sind dabei offenbar zusammengestoßen und mitten in das große Brutgebiet der Tiere aufgeschlagen. Die knapp 3000 erwachsenen Vögel, verließen darauf schlagartig ihr Revier und sind nicht wieder zurückkehrt. Zurück blieben über 1.500 nicht nicht vollständig ausgebrütete Vogeleier. Die jungen Tiere starben daraufhin in kurzer Zeit und der Strand wurde zu einem Massengrab.
Unnötige Störung von Tieren
In diesem Fall wurde einer der beiden Piloten noch am Ort des Geschehens von den Verantwortlichen des Parks aufgespürt und hat offenbar eine entsprechende Strafe erhalten. Der zweite Pilot ist demnach nicht auffindbar gewesen und somit bis jetzt davon gekommen, ohne Konsequenzen tragen zu müssen.
Das Ganze ist ein gutes Beispiel dafür, dass verantwortungsbewusste Drohnenpiloten sich genau über ihre Umwelt bewusst sein sollten. Ein einfaches Verlassen auf eine Drohnen-App, um ein passendes Fluggebiet zu finden reicht leider nicht immer. Wichtig ist vor allem gesunder Menschenverstand – das brauchen wir unseren Lesern aber nicht zu erklären.
Vieler Orts wird die Natur durch die vermehrten Outdoor-Aktivitäten (Covid lässt grüßen), ohnehin bereits mehr belastet. Dass ein Aufstieg in einem Naturschutzgebiet aber in jedem Fall untersagt ist – und das aus gutem Grund -, sollte eigentlich auch dem oder der Letzen klar sein.
Insgesamt kann uns dieses traurige Geschehen wohl nur als Beispiel dienen, warum das Fliegen mit der Drohne und Naturschutz Hand in Hand gehen müssen. Und es heißt, dass jeder von uns mit bedachten Handlungen dafür sorgen kann, dass ein solcher Vorfall in Europa (oder anderer Orts) sich nicht wiederholen muss.
Übrigens: Ob die Seeschwalben jemals zurückkehren, bleibt erst noch abzuwarten.
Quelle: ABC 7