Im Gegensatz zu vielen anderen US-Bundesstaaten hat Kalifornien Marihuana zur genussmäßigen Nutzung bereits im Jahr 2016 freigegeben. Seitdem boomt die Branche. Aber es gibt auch schwarze Schafe, die sich nicht an die Regeln halten und denen sollen nun Drohnen auf die Schliche kommen.
Die Legalisierung von Marihuana in Kalifornien hat aus einem bereits großen „Untergrundgeschäft“, eine riesige Industrie gemacht, die dem Staat bereits hohe Steuererträge eingebracht hat. In der gleichen Zeit ist die Anzahl der „Grower“ (also der Marihuana-Anbauer) deutlich gestiegen, weil sich das Geschäft auch als lukrative Einkommensquelle für viele Menschen entwickelt hat.
Wie aber so häufig, halten sich nicht alle Unternehmer an die neuen Regelungen. So gibt es laut Schätzungen der Civil Grand Jury in Nevada County aktuell immer noch bis zu 4.000 illegal Anbaubetriebe.
97% der „Grower“ arbeiten noch illegal
Das Nevada County war schon vor der Legalisierung von Cannabis eines der Hauptanbaugebiet. Mit der neuen Gesetzgebung vor 5 Jahren hat sich das rein statistisch auch kaum geändert. Interessant ist jedoch, dass laut einem Bericht der Civil Grand Jury schätzungsweise auch heute noch 97% der Grower in dem Gebiet ihre Aktivitäten nicht legal durchführen.
Damit entgeht dem Staat auf der einen Seite Steuergeld, auf der anderen Seite soll es dadurch auch zu Gefährdung von Arbeitern auf den Farmen kommen, weil beispielsweise einschlägige Sicherheitsauflagen für Betriebe nicht eingehalten werden.
Nun will das County auch aus der Luft gegen illegale Cannabis-Farmen vorgehen.
Drohnen sollen Missstände identifizieren
Die Verstöße, die einige der Grower zu „illegalen“ Growern machen, sind demnach vielfältig. Laut The Union gehen die Verstöße von Missachtung der Sicherheitsauflagen, über fehlende geteerte Straßen als Zufahrtswege bis hin zu Steuerbetrug.
All dies sind Verstöße bei denen Drohnen nur relativ schwer helfen können oder für deren Feststellung es einfachere Methoden gibt.
In einem Pilotprojekt stellt das Board of Supervisors im Nevada County nun aber trotzdem 10.000 US-$ für ein Pilotprojekt zur Verfügung. Damit sollen die weitläufigen Farmen aus der Luft abgeflogen werden.
Die Behörden sind dabei vor allem nach Farmen auf der Suche, die nicht genehmigte Ländereien für den Marihuana-Anbau verwenden. Außerdem sollen einige Farmer nahegelegenen Wasserreservoirs zur Bewässerung verwenden, die eigentlich für Notfälle, wie Löscheinsätze gedacht sind. Auch Umweltschäden sollen so identifiziert und verfolgt werden.
Bisherige Versuche mit bemannten Helikoptern und Flugzeugen sind offenbar zu teuer und zu auffällig gewesen.
Für Drohnenhersteller in den USA könnten die Ergebnisse des Piloten interessant sein und einen neuen Markt öffnen. Auch Sensorenhersteller im Bereich der Vegetationserkennung dürften profitieren.
Quelle: The Union