Die US Army entwickelt aktuell eine neue Aufklärungsdrohne, die direkt aus dem Lauf eines Granatwerfers gestartet werden kann. Soldaten sollen so in Kampfsituationen einen schnellen Überblick über die Lage erhalten.
Ohne Fragen sind Drohnen nicht nur in Form von großen Waffensystem interessant für das Militär. Vor allem die immer kleiner werdenden Drohnenmodelle, ermöglichen auch im militärischen Sinne neue Anwendungen.
Eine davon ist die Aufklärung der direkten Umgebung, gesteuert von einem Soldaten direkt vor Ort.
Minidrohne wird mit Granatwerfer in die Luft geschossen
Das Army Research Laboratory (ARL) kümmert sich innerhalb der US Army um die Erforschung neuer Technologien und entwickelt daraus praktische Anwendungen, die die Effektivität von Soldaten im Kampfeinsatz erhöhen sollen.
Das ARL hat nun zwei neue Kameradrohnen vorgestellt, die sich mithilfe des Granatwerfers in die Luft befördern lassen. Die US Army verwendet hierfür in vielen Fällen den M320A1 Granatwerfer, der Projektile von 40 mm Durchmesser verschießen kann.
Die neuen Drohnen haben daher ebenfalls einen Durchmesser von nur 4 Zentimetern und ähneln von der Form her daher einer Granate. Innerhalb dieses geringen Volumens, müssen alle für den Flug benötigten Komponenten, wie Antrieb, Akku, Flightcontroller. Empfänger und FPV-Technik samt Kamera untergebracht werden.
Aktuell arbeitet das ARL daher an zwei verschiedenen Varianten. Die erste Aufklärungsdrohne hat einen klappbaren Zweiblattpropeller und verfügt über einen Gleitschirm aus Polyester, der nach dem Start der ausgeworfen wird. Das Bild zeigt zwei Servos, die wohl zur Lagekorrektur des Gleitschirms verwendet werden.
Die zweite Variante der Drohne setzt auf gegenläufig arbeitende Propeller, wie man es von Coaxial-Helikoptern kennt.
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Hohe Reichweite und lange Flugzeit
Trotz der geringen Abmessungen, sollen die beiden neuen Aufklärungsdrohnen bis zu 90 Minuten in der Luft bleiben können. Die Reichweite soll dabei bis zu 2 Kilometer betragen.
Damit die Drohnen unauffällig arbeiten können, sind Flughöhen bis zu 2000 Fuß (ca. 610 m) möglich.
Beim Erreichen der hohen Flugdauer, spielt der Start aus dem Granatwerfer eine nicht unwichtige Rolle. Der M320A1 Launcher hat eine Reichweite von bis zu 350 m und kann der kleinen Drohnen so bereits zu Beginn ordentlich „Anschub“ geben.
Das Ganze erinnert ein wenig an die Granatwerfer-Drohne, die von einem fahrenden Fahrzeug aus gestartet werden kann, über die wir erst vor Kurzem berichteten.
Gesteuert werden die von der Army auf den Namen GLUAS (Grenade Launched Unmanned Aerial System) getauften Drohnen von einem Soldaten direkt vor Ort mithilfe eines speziellen Controllers. Welche Form diese Steuerung hat, verrät das ARL aktuell noch nicht.
Im Rahmen des Soldier Borne Sensor (SBS) Program wurden bereits Mini-Drohnen im Feldeinsatz getestet, diese hatten aber nur eine deutlich geringe Flugdauer. Die neuen GLUAS versprechen mit ihrem neuen Einsatz ein noch einmal deutlich erweiterten Aktionsradius.
Quelle: US Army Pressemitteilung