Norwegen ist ein Land mit rauer Natur, steilen Klippen, Bergen und Gletschern. Die Regierung führte daher bereits vor einigen Jahren ein Programm zur Ausrüstung der Polizei mit UAVs durch, welches jetzt positive Bilanz zieht.
Wer bereits einmal das Glück hatte, durch Norwegen reisen zu dürfen, weiß, dass abseits der größeren Städte die Besiedelungsdichte rasant abfällt. Wer also gerne alleine in der Natur unterwegs sein will, ist hier genau richtig.
Diese Tatsache führt aber auch unweigerliche dazu, dass sich Menschen verlaufen, überschätzen oder in andere Notsituationen geraten, in denen die Hilfskräfte die Betroffenen erst einmal finden müssen.
Norwegen setzt auf Drohnen zur Personenrettung
Anlässlich einer geschlossenen Veranstaltung der Polizei präsentiert die Justizministerin Emilie Enger Mehl vor einigen Tagen die positive Entwicklung der Drohneninitiative.
Alleine in 2023 konnten die Polizeibeamten landesweit so insgesamt 50 Personen aufspüren, schneller Hilfe schicken und in einigen Fällen damit sogar Leben retten.
Mittlerweile sind alle Polizeibezirke im Land mit entsprechenden UAVs ausgestattet, die über eine Wärmebildkamera zur Personensuche verfügen.
Betont wurde auf der Veranstaltung auch noch einmal, wie wichtig die Luftunterstützung für die Suchkräfte am Boden ist. In einigen Beispielen aus dem vergangenen Jahr wird auf Videos ersichtlich, wie die Hilfskräfte am Boden nur wenigen Meter von der vermissten Person entfernt sind, diese jedoch nicht ohne Hinweise aus der Luft gefunden hätten.
Suchmethoden wurden stark optimiert
In den vergangenen Jahren 2021 und 2022 lag die durchschnittliche Trefferquote beim Auffinden von vermissten Personen pro Drohnenpilot gerade einmal bei 0,1 Personen pro Jahr.
Dieser Wert lag deutlich unter den Erwartungen der Verantwortlichen, sodass ein Projekt zur nachhaltigen Optimierung der Suchparameter gestartet wurde.
Das Ergebnis ist die Fahrradrad-Methode (sykkelhjulmodellen) bei der die Drohnen in einem bestimmten Muster zusammen mit den Suchkräften am Boden zusammenarbeiten. Dabei wurden auch Flughöhe und Winkel der Kamera so optimiert, dass Personen möglichst leicht erkannt werden können. Wie hoch die Trefferquote derzeit ist, wurde nicht explizit genannt.
Insgesamt konnte die norwegische Polizei seit dem Start des UAV-Programms bisher mehr als 80 Personen zu Hilfe kommen.
Quelle: UAV Norway