Wenn wir heute über Drohnen im Einsatz auf dem Bau sprechen, ist häufig von Überwachung-, Inspektion- oder Vermessungsaufgaben die Rede. Bei der neuen SkyMul Drohne ist das anders. Dieses UAV hilft direkt bei der Arbeit mit und soll Bauarbeitern eine körperlich anstrengende Aufgabe abnehmen.
In den meisten Situationen spielen Drohnen im Kontext des Bauwesens ihre Stärken durch den einmaligen Blick aus der Vogelperspektive aus. So haben Bauleitung und Architekten in wenigen Minuten konkrete Daten über den Status einer Baustelle, selbst wenn es sich um Großprojekte handelt. Auch die Vermessung und das Erstellung von 3D-Modellen zur späteren Analyse gehört bereits fest zu den Aufgaben, die Drohnen auf dem Bau übernehmen.
Das US-Unternehmene SkyMul will diesen Aufgabenbereich nun erweitern, in dem Drohnen ab sofort auch beim Verbindung von Armierungseisen zum Einsatz kommen.
SkyMul Drohnen helfen beim Verbinden Bewehrungsstahl
Im Tiefbau werden Konstruktionen aus Stahlbeton mit so genannten Bewehrungsstählen (auch Armierungseisen genannt) gefüllt. Dabei handelt es sich um Gitterkonstruktionen aus Stahl, die später in die mit Beton zu füllende Stellen gesetzt werden bevor der Beton gegossen wird.
Die Bewehrungskonstruktionen bestehen meist aus vielen einfache Stahlstäben, die in Gittermustern übereinandergelegt und anschließend oft mühsam von Arbeitern mit der Hand durch Drähte zusammengefügt werden. Es gibt zwar Maschinen zur Automatisierung dieses Prozesses, diese benötigen jedoch viel Platz und sind nicht in jedem Fall einsetzbar.
Das Unternehmen SkyMul aus den USA will genau diese manuellen Arbeiten automatisieren und setzt dazu auf seine neue Drohne. Diese besitzt an der Unterseite eine Art von Greifarm, der sich kreuzende Stahlstäbe fixieren und diese anschließend mit Draht verbinden kann.
Damit übernimmt diese Drohne eine hoch repetitive Aufgabe und soll den menschlichen Arbeitskräften gesundheitliche Probleme, durch einseitige Belastungen, z.B. am Rücken ersparen.
Mehrere Drohnen sollen zusammenarbeiten
SkyMul schreibt dabei auf seiner Website, dass die auf den Namen SkyTy getaufte Technologie bis zu 2,4 Mal schnelleres Bearbeiten von Bewehrungverbindungen erlauben soll. Dabei rechnet man außerdem mit einer 84 % Reduktion von manueller Arbeit und einer Kosteneinsparung von bis zu 32 %. Soll es noch schneller gehen, können auch mehrere Drohnen parallel eingesetzt werden, um verschieden Abschnitte zu bearbeiten.
Alles Zahlen, die Unternehmen in der Stahlbaubranche interessieren dürften.
Die SkyMul Drohne muss dabei im Übrigen nicht mit 3D-Modellen der Bewehrungskonstruktion gefüttert werden. Stattdessen kann die Drohne ein Modell ihrer Umwelt durch Sensoren erstellen und erkennt so die Kreuzungen von Bewehrungsstäben vollautomatisch.
Aktuell sucht die Firma in den USA offenbar nach Kooperationspartnern aus dem Bausegment, um die Technologie in die Fläche zu bringen.
Quelle: SkyMul