JEDA – diese vier Buchstaben sollen ab sofort für einen neuen Dachverband stehen, um die Interessen von Unternehmen und Anwender in der Drohnenbranche zielgerichteter zu vertreten. Die neue Gruppe setzt sich dabei aus bestehenden nationalen Lobbys zusammen, die sich bisher auf ihre eigenen Länder fokussierten.
Die Abkürzung JEDA steht dabei für Joint European Drone Associations (also etwa Gemeinsame europäische Drohnenvereinigungen) und beschreibt dabei bereit sehr gut, was sich die verschiedenen Organisationen von dem Zusammenschluss erhoffen.
Durch die harmonisierten EU-Drohnenregelungen ist es für die bisher auf nationaler Ebene tätigen Lobbys nun deutlich attraktiver und wohl auch leichter geworden, sich in einem Zusammenschluss zu vereinigen, um jetzt vor dem Gesetzgeber mit einer Stimme zu sprechen.
JEDA auf dem European Drone Forum in Köln bekanntgegeben
Die Mitglieder der neuen Vereinigung haben sich dabei auch direkt einen Publikumswirksamen Ort zur Ankündigung des neuen EU-Drohnen-Dachverbandes ausgesucht: Am 15. November nutzen einige Vertreter die Gelegenheit auf dem European Drone Forum in Köln, um JEDA öffentlich zu machen.
Dabei waren auch Personen anwesend, die für die EASA tätig sind. Die Worte dürften dort in jedem Fall für Aufsehen gesorgt haben, denn bisher hat die EU-Behörde wohl mit vielen einzelnen Organisationen Kontakt gehabt. Mit JEDA könnte sich die Einflussnahme in entscheidenen Fragen durch die Industrie nun weiter erhöhen.
Das Ziel von JEDA ist dabei klar politikorientierten Einfluss zu nehmen. Die Organisation will die immer weiter wachsende Anzahl an Stakeholder im Drohnensektor der EU vertreten. Einen Grundpfeiler soll dabei das gemeinsame Verständnis über neue Regelungen sein, über die man sich in der Gruppe stetig austauschen will.
Offenbar auch Sprachrohr für private Drohnenpiloten
In erster Linie dürfte man sich dabei wohl auf die Interessen von Unternehmen in der Branche fokussieren. Dazu zählt JEDA in seiner Pressemitteilung zur Gründung selbst auf, dass man sich als Interessenvertretung für Drohnenbetreiber, Hersteller, Forschungseinrichtungen und die Anwendung jeder Art von UAVs betrachtet.
In Hinblick auf die gesetzgebenden Aktivitäten der Europäischen Komission scheint JEDA aber auch die privaten Piloten im Blick zu haben.
Während der Arbeit der Gruppe will man alle Mitglieder gleichermaßen in bestehende Projekte auf EU-Ebene einbinden und vorhandene Verbindungen in die EU-Politik und zu Behörden nutzen.
Die wohl wichtigste Aufgabe der Joint European Drone Associations dürfte in der nächste Zeit wohl sein, unterschiedliche Unternehmen der Branche zusammenzubringen, um gemeinsamen neue Märkte basierend auf Drohnentechnologie zu erschließen.
Zu den Mitgliedern gehören derzeit folgende Organisationen:
- ADA (Albanian Drone Association) Albanien
- APANT (Associação Portuguesa de Aeronaves Não Tripuladas) Portugal
- ASSORPAS (Associazione Italiana Droni) Italien
- BAIA (Bulgarian Aviation Industry Association) Bulgarien
- BDF (Belgian Drone Federation) Belgien
- DCRO (Dutch Certified RPAS Operators) Niederlande
- DRONEA (Asociacija DroneA) Litauen
- EAC (Estonian Aviation Cluster) Estland
- EUKA (Vlaamse Drone Federatie) Belgien
- FDPC (Fédération Professionnelle du Drone Civil) Frankreich
- H.U.S.I. (Hellenic U-Space Institute) Griechenland
- LARPAS (Latvian Association of Remotely Piloted Aircraft Systems) Lettland
- RPAS Finland Ry Finnland
- UAAI (Unmanned Aircraft Association of Ireland) Irland
- UAV DACH(Unmanned Aviation Association) Deutschland, Österreich, Schweiz