Der schweizer Drohnenhersteller Flyability schickt seine Indoor-Mapping- und Inspektionsdrohne jetzt in er dritten Generation ins Rennen. Das neue UAV hört auf den Namen Elios 3 und soll dank einer LiDAR-Payload nun präzise 3D-Modelle von Innenräumen erstellen können.
Drohnen zum Kartografieren oder zur Inspektion von Industrieanlagen sind keine Neuheit mehr. Meist spielen sich diese Aufgaben aber unter freiem Himmel ab. Häufig helfen UAVs in diesem Umfeld, weil sie Punkte in großer Höhe einfach erreichen können oder aber schnell an einem Ort auf großen Betriebsgeländen gebracht werden können.
Das Unternehmen Flyability deckt mit seinen Produkte genau das Gegenteil an Anwendungsbereichen ab: Innenräume, häufig in absoluter Dunkelheit und teils enge Platzverhältnisse.
Elios 3 setzt auf LiDAR-Scanner
All diese Umstände sollen der neuen Elios 3 Drohne nichts ausmachen – im Gegenteil der kleine Quadcopter wurde für diese Zwecke gebaut. Wie auch seine Vorgänger, macht es der Elios 3 nichts aus, wenn es einmal zu einem Zusammenstoß mit Gegenstände oder Wänden kommt. Das ist dem 360-Grad-Käfig zu verdanken, der das gesamte Luftgefährt rundherum schützt.
Außerdem verfügt die Elios 3 nun über Mantelpropeller. Das bedeutet, die vier Antriebe sind in den Rahmen der Drohne integriert, sodass die Propeller seitlich selbst ohne den Käfig keine Fremdgegenstände berühren können.
Zur Erfassung seiner Umwelt nutzt das neue Modell nun einen Ouster OS0-32 LiDAR-Scanner, der knapp 650.000 Punkte pro Sekunden aufzeichnen kann und eine maximale Reichweite von 50 m bietet. Zusätzlich die Drohne natürlich mit einer fixen Kameraeinheit ausgestattet, die ein 4K-Sichtbild- sowie einen IR-Sensor vereint. Weiterhin gibt es ab sofort auch einen Distanzmesser.
Über einen neuen Aux-Port sollen zukünftig weitere Payloads statt des LiDARs angebunden werden können.
Navigation ohne GPS
Die Elios 3 ist aufgrund ihres Einsatzes in engen Bergstollen oder Minenschächten sowie Tunneln oder Rohren in Fabriken zumeist der Empfang eines GNSS-Signals zur Positionierung über ein Satellitensystem unmöglich.
Deshalb soll die Drohne sich mithilfe ihrer Sensoren völlig unabhängig von GPS und co bewegen und ihre Position auch unter widrigen Bedingungen sauber halten können. Dafür werden dieselben Sensoren verwendet, die das UAV auch zur Erstellung von 3D-Karten verwendet. Bei Flyability nennt sich diese SLAM-Methodik FlyAware. Dafür kommt im Inneren ein NVIDIA-SoC zum Einsatz, der die nötige Rechenleistung für Objekterkennung, Navigation und Mapping zur Verfügung stellt.
Besonders interessant an der Elios 3 ist, dass sich die Drohne auch bei einem Absturz selbst wieder in die Luft bringen kann. Dazu kann die Drehrichtung der Propeller umgekehrt werden, sodass sich das UAV am Boden selbst aufrichten und wieder abheben kann.
Die in während des Missionsfluges erstellten Karten werden in 3D in Echtzeit zusammen mit dem Flugpfad auf den Controller an den Piloten übertragen und lassen sich dort bereits ansehen. Für die Detailinspektion verfügt die Elios 3 über 16 helle LEDs, die Objekte von zwei Seiten beleuchten können. Somit sollen sich Oberflächenstrukturen aus der Ferne, wie direkt vor Ort mit einer Taschenlampe prüfen lassen.
Später lassen sich die gesammelten Daten und erstellten 3D-Karten dann am Rechner it der Flyability Inspector 4.0 Software aufrufen und Detailinspektionen sowie Vermessungen oder Markierungen durchführen.
Quelle: Flyability