Der Kamera- und Drohnenhersteller DJI hat die nächste Generation seiner Kameragimbals der Ronin-Serie vorgestellt. Sowohl das DJI RS 3 als auch das DJI RS 3 Pro verfügen nun über ein Display zur direkten Konfiguration und können drahtlos mit kompatiblen Kameras kommunizieren.
Bereits in den vergangene Wochen haben wir euch in zahlreichen Meldungen über die aktuellsten Leaks und vorab durchgesickerten Informationen zu der neuen DJI RS 3 Plattform berichtet.
Jetzt ist es soweit und die Geräte wurde im Rahmen des „Neue Standars setzen“-Events offiziell vorgestellt.
Außerdem stellt DJI zwei weitere Produkte der PRO-Serie vor: Das DJI Transmission Combo für professionelles Monitoring und einen LiDAR-Autofokus für das RS 3 Pro.
Tipp: Unseren ausführlichen Testbericht des DJI RS 3 Pro Gimbals findet ihr direkt hier.
DJI RS 3 kommt jetzt mit Farb-Touch-Display
Das kleinere Modell der dritten Ronin-Generation hört ab sofort auf die Bezeichnung RS 3. Dabei handelt es sich um den Nachfolger des RSC 2 Gimbals – das „C“ verschwindet jedoch ab sofort aus dem Namen.
Das ungeübte Auge könnte beide Generation aus der Ferne durch die ähnliche Farbgebung sicher verwechseln. Bei genauerem Hinsehen stellt man aber fest: DJI hat auch dem kleineren Modell der Familie nun ein 1,8-Zoll-Farb-Touchscreen verpasst. Damit lassen sich nahezu alle Funktionen des Stabilisators ohne Zugriff auf die DJI Ronin App am Smartphone direkt am Gerät konfigurieren.
Insgesamt kann das RS 3 eine Nutzlast von knapp 3 kg tragen und bringt dabei selbst eine Gewicht von circa 1.300 g auf die Waage. Freuen dürfen sich Käufer des RS 3 nun außerdem über die neue Quick-Release-Halterung, die ein einfaches Wechseln der Payloads und ein einfaches Ausbalancieren mithilfe einer Drehschraube erlaubt. Das war bisher ebenfalls dem größeren Modell der 2er-Generation vorbehalten.
DJI hat außerdem das Sperren der drei Achsen mit dem neuen „Auto-Lock System“ automatisiert. Sobald das Gimbal ausgeschaltet wird, fahren die Motoren in die Transporstellung und verriegeln die Achsen automatisch. Beim Einschalten erfolgt nun ebenfalls ein automatisiertes Entriegeln, sodass dieser Prozess nun deutlich schneller von der Hand gehen soll.
Angeboten wird das neue Gimbal in einer Stand Alone-Variante oder der Combo-Version, die dann ebenfalls alle Komponenten enthält, um eine manuelles Objektiv mithilfe des Fokusmotors über das Gimbal zu steuern. Außerdem bekommt ihr den zweiten Aktenkoffergriff sowie ein Transport-Case.
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DJI RS 3 Pro: Mehr Zuladung und PRO-Features
Das neue Flaggschiff im Gimbalsegment von DJI hört jetzt auf den Namen RS 3 Pro. Bei diesem Gerät setzt DJI wieder auf Arme aus Kohlefaser, die das Gewicht trotz hoher Nutzlast gering halten sollen. In diesem Punkt treffen 1,5 kg Eigengewicht auf eine mögliche Payload-Kapazität von 4,5 kg.
Das RS 3 Pro bietet mehr Raum zwischen den Stabilisationsarmen und kann damit natürlich auch größere Kamerasetups aufnehmen. Während sich das RS 3 eher an DSLR- und DSLM-Kameras richtet, taucht das RS 3 Pro in die Liga der professionellen Kompatkfilmkameras ein (Canon C70, Sony FX6, RED Komodo).
Die neue Funktionen, wie Auto-Lock und das integrierte Display finden sich bei der Pro-Version natürlich ebenfalls wieder. Wie auch das kleinere RS 3, kann das RS 3 Pro mithilfe der Bluetooth-Shutter-Funktionen jetzt auch direkt per BT mit unterstützen Kameras kommunizieren, um die Aufnahme auch ohne USB-Verbindung zu steuern.
Der bisher als RavenEye bekannte Videosender findet sich auch beim RS 3 Pro wieder. DJI nennt das Modul ab sofort jedoch Ronin Video Transmitter, hat die Funktion aber im Vergleich zum RS 2 unverändert gelassen. Das bedeutet Anwender können damit weiterhin direkt einen Live-Feed (1080p/30fps) aus der Kamera auf ihr Smartphone übertragen und die Kamera von dort aus steuern. Außerdem ermöglicht der Ronin Transmitter die direkte Verwendung von ActiveTrack 3.0 auf dem Display des Gimbals oder des Smartphones.
Wem das nicht genügt, dem stellt der Kamera- und Drohnehersteller aber in Zukunft noch eine neue Option zur Verfügung: ActiveTrack Pro (siehe unten).
Auch hier gibt es eine Stand-Alone-Version und ein Combo-Kit, welches zusätzlich den Ronin Video Transmitter, das Fokusmotor-Zubehör und den zweiten Griff enthält.
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DJI LiDAR Range Finder (RS): Neue LiDAR-Fokus-Option und ActiveTrack Pro
Als zusätzlich erhältliches Add-On wurde parallel zu den neuen Gimbals ein neues Fokussystem vorgestellt, das den offiziellen Namen DJI LiDAR Range Finder (RS) trägt. Das kleine Gerät wird in den Blitzschuh der auf dem Gimbal montierten Kamera geschoben und verfügt über einen LiDAR-Sensor sowie eine eigene Sichtbildkamera mit 30-mm-Objektiv.
Der Range Finder bietet ab sofort die Möglichkeit alle manuellen Objektive, die mithilfe des Fokusmotors an das RS 3 Pro Gimbal angebunden sind, auch automatisch zu fokussieren. DJI rüstet damit also einen kameraunabhängigen Autofokus auf LiDAR-Basis nach.
Die zusätzlich integrierte Kamera des Zusatzmoduls ermöglicht darüber hinaus den Zugriff auf das neue ActiveTrack Pro System, das mit der Ronin 4D Kamera auf den Markt gebracht wurde. ActiveTrack Pro soll Motive über weit aus größere Distanzen verfolgen können. Die gesamte Rechenarbeit übernimmt dabei der Chip innerhalb des DJI LiDAR Range Finder (RS).
DJI Transmission System: Monitoring für Profis
Zeitgleich zu den RS 3 und RS 3 Pro Gimbals erblickt auch eine neuen professionelle Remote-Monitoring-Lösung für große und kleine Sets das Licht der Welt. Das System besteht aus einem Sender (DJI Video Transmitter) und einem Empfänger in Form eines Monitoring-Bildschirms mit einer Bilddiagonale von etwa 17,8 cm.
DJI tauft dieses neue Produkt High Bright Monitor, was auf die hohe Leuchtstärke von 1.500 Nits zurückzuführen sein dürfte. Beide Komponenten kommunizieren mit dem bereits von der Ronin 4D Kamera bekannten O3 Pro Protokoll. Damit wird der Live-Stream dann in 1080p mit 60 fps direkt von der Filmkamera übertragen.
Das Tranmission System bietet diverse Ein- und Ausgänge in Form von HDMI- und SDI-Ports, um möglichst flexibel einsetzbar zu sein. Der High Bright Monitor lässt sich außerdem mit den Steuerungsgriffen der Ronin 4D Kamera bestücken und wird dann zur vollausgestatteten Fernsteuerung, um beispielsweise ein Kamerasetup an einem DJI RS 3 Pro zu kontrollieren, welches an einem Fahrzeug montiert ist.
Das DJI Transmission Combo erhält einen Videosender sowie den High-Bright-Monitor inklusive dem benötigten Zubehör, wie Akkus und Ladegerät in einem robusten Koffer. Der Remote Monitor und der Sender wird aber auch einzeln erhältlich sein, um das System in seiner Größe flexibel an die Bedingungen am Set anpassen zu können.
Preise und Verfügbarkeit
Das DJI RS 3 gibt es im Stand-Alone-Combo zu einem Preis von 549 Euro (UVP). Das erweiterte RS 3 Pro Combo soll 719 Euro (UVP) kosten.
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Wer sich für das RS 3 Pro interessiert, muss sich auf eine Investition von 869 Euro (Stand-Alone-Kit) bzw. 1099 Euro (UVP) im Pro Combo einstellen.
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Der optionale DJI LiDAR Range Finder (RS) kostet 579 Euro (UPV).
Das DJI Transmission Combo kommt zu einem Preis von 2299 Euro (UVP) auf den Markt. Ein einzelner zusätzlicher Sender soll dann 1099 Euro (UVP) kosten, für einen weiteren Monitor ruft DJI dann 1.299 Euro (UVP) im Einzelverkauf auf.
Die beiden neuen RS 3 und RS 3 Pro Gimbals sind ab sofort über autorisierte DJI-Händler bestellbar. Das DJI Transmission Combo soll ab September 2022 verfügbar sein. Für den DJI LiDAR Range Finder (RS) gibt es derzeit noch kein genaues Verfügbarkeitsdatum.
Quelle: DJI