Der europäische Drohnenhersteller Atlas Aerospace hat eine neue Tether-Lösung für seine AtlasPRO Enterprise-Drohne vorgestellt. Die Drohne soll damit für Funkstörungen weniger anfällig werden.
Auch wenn große Marktanteile des Consumer-Drohnen-Segmentes zu einer Mehrzahl in den Händen von Unternehmen aus dem asiatischen Raum liegen, haben sich in den letzten Jahren auch in Europa diverse Spezialisten etabliert, die UAVs für besondere Anwendungsfälle herstellen.
Eine dieser Firmen ist Atlas Aerospace aus Lettland, welches mit seinen gleichnamigen Drohnen vor allem Kunden aus dem Enterprise- und Sicherheitsmarkt anspricht.
Atlas Tether ersetzt Funkverbindung
Das Portfolio des Unternehmens reicht dabei bereits von Drohnen, über ein Drohnendock bis hin zu eigens entwickelten Payloads für verschiedene Einsatzzwecke.
Jetzt legt Atlas seine aktuelle AtlasPRO Drohne an die Leine und stellt mit AtlasTETHER eine neue Lösung für Anweder vor, die maximale Flugzeit benötigen.
Das Tether-System kommt in Form eines Koffers, der die gesamte Mechanik inklusive der Seilspule beherbergt. Damit lässt sich die Drohne also stationär an einem bestimmten Punkt einsetzen, um beispielsweise einen bestimmen Bereich zu überwachen.
Die Flugzeit wird dabei nur durch die Energiequelle am Boden eingeschränkt. AtlasTETHER nimmt zum Betrieb des UAVs normale 230-V-Wechselspannung entgegen, wie sie in vielen Gebieten Europas Standard ist. Diese kann beispielsweise auch aus einem Generator kommen, um mobil zu bleiben.
Das Besondere an dem neuen Tether-System von Atlas Aerospace ist, dass die Verbindungsleine auch eine bi-direktionale Kommunikation zwischen Drohne und Controller abdeckt. Kurz gesagt: Mit der Tether-Ergänzung kann die AtlasPRO vollständig ohne Funksignal gesteuert werden. Gerade in militärischen Einsatz oder Sicherheitsbereich kann das von großem Vorteil sein.
Bis zu 70 m Flughöhe
Die Tether-Technologie wurde dabei in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Elistair entwickelt. Im Kern setzt das AtlasTether auf die bekannte Ligh-T 4 Tetherlösung*.
Das System hat Seil für eine Flughöhe von bis zu 70 Metern an Bord und kann in der Spitze eine elektrische Leistung von bis zu 2,5 kW für die Antriebe und die restlichen Komponenten in der Luft bereitstellen – eine entsprechend potente Spannungsquelle vorausgesetzt.
Selbstverständlich verfügt das neue System in Zusammenarbeit mit dem AtlasPRO Tri-Copter über eine automatische Regelung der Leinenspannung, sodass sicheres Starten und Landen und eine Verfangen der Drohne im Seil möglich ist. Auch bei der Anpassung der Flughöhe im Betrieb regelt das System entsprechend nach.
Preise und eine genaue Verfügbarkeit wurden noch nicht genannt.
Quelle: Atlas Aerospace