Das Luft- und Raumfahrtunternehmen Airbus hat anlässlich der International Aerospace Exhibition (ILA) in Berlin ein neues Drohnenkonzept im Kontext seiner Verteidigungssparte Airbus Defence vorgestellt. Eine neue Drohne namens Wingman soll in Zukunft menschliche Kampfjetpiloten eskortieren.
Drohnen spielen bereits seit gut zwei Jahrzehnten eine zentrale Rolle in der modernen Militärstrategie. Vor allem in den vergangenen drei Jahren hat sich der Fokus jedoch auf kleine, leichte und günstige UAVs fokussiert.
Airbus will mit seinem neuen Wingman Konzept vor allem das Risiko für menschliche Piloten reduzieren, ohne dabei die Kontrolle vor Ort vollständig an die Maschine übergeben zu müssen.
Airbus Wingman: Der Name ist Programm
Ausgestellt auf der International Aerospace Exhibition wird ein 1:1-Modell des zukünftigen Produktes. Airbus selbst zieht hier die Parallel zu einem „Showcar“, wie es in der Automobilindustrie üblich ist.
Unter dem Titel Wingman soll eine Drohne auf den Markt kommen, die äußerlich selbst wie ein Kampfjet aussieht, jedoch keinen menschlichen Piloten an Bord hat. Stattdessen wird das UAV, ganz wie der Namen vermuten lässt, in Begleitung eines bemannten Kampfflugzeuges unterwegs sein.
Die Kontrolle über die Wingman Drohne hat dabei stets der menschliche Pilot an Bord des herkömmlichen Kampfjets. Wingman soll auf verschiedene Weisen unterstützen und taktisch und strategische Vorteile gegenüber dem Alleinflug bieten. Gepaart werden soll die Support-Drohne unter anderem mit dem Eurofighter, wie er derzeit von der Deutschen Bundeswehr eingesetzt wird.
Stealth-Fähigkeit, Sensoren und Waffen
Die Liste der vorgestellten zukünftigen Funktionen und Ausrüstungsoptionen ist lang. Airbus weist selbst darauf hin, dass unter Umständen nicht alle Features des 1:1-Modells später in der Serie wiederzufinden sein werden.
Nach aktuellem Stand soll der Airbus Wingman jedoch mit Stealth-Fähigkeiten (Tarnkappentechnik) ausgestattet werden, um für feindliches Radar schwer aufzuspüren zu sein.
Unterschiedliche Sensoren sollen das UAV für Aufklärungsmissionen bereit machen, auf die sich der robotische Begleiter auf Kommando des Führungsflugzeuges begeben kann.
Auch direkte Angriffe soll Wingman unterstützen – elektronisch wie auch mit herkömmlichen Waffen. Das bedeutet, die Begleitdrohne soll sich mit Störsendern und Präzisionslenkmunition oder Raketen zur Bekämpfung von Zielen am Boden oder in der Luft ausstatten lassen.
Zielgruppe des Wingman Konzeptes ist unter anderem die Deutsche Luftwaffe, um die Kampfflugzeugflotte in durch die 2030er-Jahre zu tragen, bis im Jahr 2040 das Future Combat Air System vom Airbus bereitsteht.
Quelle: Airbus Defece