Wenn heute von „Drohnen“ gesprochen wird, ist häufig von Quadcoptern die Rede. Auf YouTube ist nun ein informatives Videos zu einem alternativen Antriebskonzept aufgetaucht: dem Cyclocopter. Ein Begriff, der etwas sperrig klingt, hinter dem aber eine coole Flugmaschine steckt.
Quadcopter sind im Grund simple Fluggeräte. Vier Motoren treiben vier Luftschrauben direkt an, die vertikalen Schub erzeugen und die Drohne so abheben lassen. Im Gegensatz zu Flugzeugen, benötigen sie also keine Tragfläche und können dank ihres Antriebs auch auf der Stelle schweben.
Wieso die Propellerflügel aber zwingend um die Drehachse kreisen lassen? Genau das dachte sich der Tüftler Nicholas Rehm und stellt in einem neuen Video auf YouTube seinen Cyclocopter vor.
Cyclocopter: Ein Raddampfer für die Luft
Was genau versteckt sich hinter dem Begriff Cyclocopter? Im Grunde handelt es sich dabei um ein Fluggerät, dass mit einem „normalen“ Heckrotor und zwei Flügelschaufeln auskommt. Der Heckrotor ist dabei, wie bei einem Tri-Copter angeordnet.
Die Besonderheit des Cyclocopters sind aber mit Sicherheit seine beiden Hauptantriebe. Diese bestehen aus zwei Gruppen mit je vier Flügeln, die sich wie eine Schaufel drehen. Vereinfacht gesprochen, kann man sich die Idee ein wenig, wie ein Raddampfer in der Luft vorstellen.
Dahinter verbirgt sich aber eine ausgeklügelte Mechanik. Denn um die vier Flügel (oder besser Luftschraubenflächen) pro Seite nutzen zu können, müssen diese während der Rotation um die Antriebsachse ihren Anstiegswinkel verändern. Betrachtet man den Antrieb von der Seite, so haben die Flügel in 0-Uhr- und 6-Uhr-Stellung einen positiven „Pitch“ auf 3 Uhr und 9 Uhr wird hingegen kein Schub erzeugt. Somit wird sichergestellt, das jede der Walzen vertikalen Schub erzeugt und der Cyclocopter fliegen kann.
Diese Umstellung des Flüge wird über eine zentrale Platte realisiert, die die Flüge automatisch ausrichtet. Jede Walze besteht damit aus einem Antriebsmotor und einem Servo.
Eine knapp 100 Jahre alte Idee
Tatsächlich wurde die Idee eines Cyclocopters bereits erstmals 1927 von Jonathan Edward Caldwell patentiert. Die Maschine nannte sich damals „Cyclogyro„. Dieser stellte sich für die bemannte Luftfahrt aber als unkontrollierbar heraus. Ganz abgesehen von den technischen Hürden aus damaliger Sicher, das Fluggerät in der Luft zu stabilisieren.
Rehm hat sich auf seinem YouTube-Kanal dieser Herausforderungen trotzdem angenommen und ein flugfähiges Modell erschaffen. Im Flug klingt der Cyclocopter ein wenig beängstigten. Der Ton ist deutlich tiefer, als bei herkömmlichen Quadcoptern.
Den Heckpropeller benötigt das Gefährt im Übrigen, um das Kippmoment auszugleichen, dass durch die Schaufelrotation entsteht. Als besondere Eigenschaft kann das spezielle Gefährt im Gegensatz zu anderen herkömmlichen Drohnen auch vorwärts fliegen, ohne dass es sich nach vorne neigen muss.
Wen das bis hierhin nicht neugierig gemacht hat: Am Ende versucht der Pilot sogar den wohl weltweit ersten Flip mit einem Cyclocopter…
Quelle: Nicholas Rehm via YouTube