Skylum AirMagic Bildanischt mit Slider

Test: Skylum AirMagic Fotobearbeitung für Drohnen

Publiziert von Nils Waldmann

am

Mit dem Bildbearbeitungstools AirMagic nimmt der Hersteller Skylum eine neue Kundengruppe in den Fokus. Drohnenpiloten erstellen während eines einzelnen Fluges oft unzählige Bilder, die nur all zu oft auf der SD-Karte verstauben. Um auch Laien mit den Fähigkeiten von Bildbearbeitungsprofis auszustatten, wurde das Tool AirMagic entwickelt.

In diesem Testbericht betrachten wir den neuen Fotoeditor von Skylum genauer. Die Software verspricht mit einer minimalen Anzahl an Klicks die Bilder von Drohnenkameras zu optimieren.

Hinweis: Die Lizenz für den Test wurde uns direkt von Skylum zur Verfügung gestellt. Diese Tatsache soll aber einem ehrlichen Testenbericht und Fazit nicht im Wege stehen. Wir erwähnen es jedoch der Transparenz zur Liebe.

Versionen und Systemvoraussetzungen

Skylum’s AirMagic wird sowohl für Microsoft Windows, als auch für Apple Mac OS angeboten. In unserem Test haben wir die Mac OS Variante näher betrachtet.

Skylum AirMagic Bildanischt mit Slider
AirMagic soll professionelle Ergebnisse mit nur wenigen Klicks ermöglichen.

Die Systemvoraussetzungen sind im Vergleich zu anderen Fotoeditoren als genügsam zu bezeichnen. Die wichtigsten Fakten kurz im Überblick.

Windows:

  • Microsoft Windows 7, 8,10 (64-bit)
  • GPU mit Open GL 3.3+ Unterstützung
  • Intel Core i3* oder AMD Athlon 64 CPU; 2 GHz+
  • 4 GB oder RAM (8 GB empfohlen)
  • 1024 x 768 Auflösung (1280×800 empfohlen)
  • 4 GB HDD-Speicher, SSD für beste Leistung
  • DirectX 10
  • Internetverbindung für Aktivierung erforderlich

Mac OS:

  • 10.11 (El Capitan) oder neuer
  • Mac von Frühjahr 2010 oder neuer
  • Intel 64-bit Core 2 Duo CPU oder besser
  • 4 GB oder RAM (8 GB empfohlen)
  • 1024 x 768 Auflösung
  • 4 GB HDD-Speicher, SSD für beste Leistung
  • 1 GB Video RAM (VRAM)
  • Internetverbindung für Aktivierung erforderlich

Die Lizenz ist nicht an ein bestimmtes Betriebssystem gebunden. Das Tool kann auf zwei Computern aktiviert werden. Neben Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch und Japanisch, steht die Oberfläche auch auf Deutsch zur Verfügung.

Unseren Test haben wir mit einem Apple MacBook Pro* 2017 – Non Touch Bar mit 16 GB RAM unter Mac OS 10.14.3 Mojave durchgeführt.

Minimalismus par excellence

Wer AirMagic das erste Mal startet und ansonsten mit Tools, wie Adobe Photoshop, Lightroom* oder Skylum Luminar 3 arbeitet, ist beinahe enttäuscht: Lediglich ein kleines Fenster öffnet sich und fordert dene Nutzer auf ein oder mehrere Drohnebilder per Drag and Drop in die Arbeitsfläche zu ziehen.

Skylum AirMagic Tool Oberfläche
Die Startoberfläche von AirMagic ist minimalistisch gestaltet.

Die minimalistische Oberfläche ist das offensichtlichste Indiz dafür, dass AirMagic für die schnelle und einfache Bearbeitung von Luftbildern entwickelt wurde. Einen komplizierten Workflow sucht man hier vergebens – und das ist auch gut so. Doch dazu später mehr.

A.I., Algorithmen und Drohnenkenntnis

Die Kernkompetenz von Skylum sind verschiedensten A.I. Algorithmen, die dem Inhalt von Bildern analysieren und auf Basis der gewonnenen Informationen bestimmte Bildbereiche unterschiedlich zu optimieren.

Auch AirMagic profitiert von diesen fortschrittlichen Funktionen. Die Software erkennt so z.B. Objekte, genau so wie den Himmel und nimmt dementsprechend Anpassungen am Bild vor. Was früher mühsam mit dem Setzen einzelner Filterbereich erreicht wurde, macht AirMagic automatisch.

Skylum AirMagic Bildanalyse
AirMagic erkennt die Drohne, die zur Aufnahme verwendet wurde selbstständig.

Diese Tatsache macht AirMagic vor allem für Hobbypiloten interessant, die ihre Schätze an Luftfotos nicht auf der Festplatte verstauben lassen wollen. Der schnelle Arbeitsfluss von AirMagic motiviert ungemein, seine Bilder der Reihe nach zu optimieren.

Sklyum identifiziert anhand der EXIF-Daten auch den Typ der Drohne, der zur Aufnahme des Fotos verwendet wurde. So lassen sich für einige Drohnen (z.B. die DJI Mavic 2 Pro*) direkt die Bildkrümmung des Objektivs korrigieren.

Der AirMagic Workflow

Wer mit professionellen Tools arbeitet, muss sich beim Erlernen einer neuen Software zunächst seinen eigenen Workflow zurechtlegen: Welche Aufgaben, führe ich in welcher Reihenfolge aus, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten.

Auch bei AirMagic gibt es einen Workflow. Dieser könnte aber kaum einfacher sein:

  1. Foto in AirMagic öffnen (Drag’n’Drop)
  2. Ggf. Style wählen / Verzerrungskorrektur aktivieren / Effektstärke anpassen
  3. Exportieren

Das ist alles! Mehr Optionen hat der Anwender nämlich gar nicht. An diesem Punkt trennen sich die Anwender mitunter in zwei Lager auf: Profis fühlen sich vielleicht unnötig in ihrer kreativen Freiheit beschränkt, während Hobbypiloten von der Einfachheit der Benutzung begeistert sein dürften.

Da wir überwiegend mit anderen Tools, wie Photoshop Lightroom und Luminar 3 arbeiten, können wir die Gedanken professioneller Bildberbeiter nachvollziehen. Ein Test von AirMagic ist aber auch Profis ans Herz zu legen, die Ergebnisse sind „trotz“ des einfachen Workflows erstaunlich gut.

Das Editor-Interface – As easy as it gets!

Sobald ein Foto mit AirMagic geöffnet wird, beginnt das Tool die Bildinhalte zu analysieren und die entsprechenden Korrekturen vorzunehmen. Das dauert abhängig von der Hardware das Macs / PCs nur einige Sekunden.

Unterstützt werden im Übrigen Dateien in den Formaten RAW, DNG, JPEG, TIFF oder PNG. Einzige Voraussetzung: das Bild muss mindestens mit 800 x 600 Pixel auflösen, was bei heutigen Drohnen wohl kein Problem sein dürfte.

Sobald das Bild geladen ist, erscheint es im Arbeitsbereich. Skylum-typisch verfügt auch AirMagic über den vertikalen Schieberegler, der das Bild in einen „optimierten“ und einen „original“ Teil splittet.

Skylum AirMagic Bildanischt mit Slider
Der Schieberegler teil das Bild in zwei Hälften: Original und Optimiert.

Der Regler lässt sich horizontal verschieben. Somit ist der Effekt der Optimierung immer direkt sichtbar. Das ist ein sehr mächtiges Werkzeug, welches das Können und AirMagic direkt und greifbar darstellt.

In der unteren rechten Ecke findet sich das Pinselsymbol. Ein Klick darauf öffnet einen weiteren Regler mit welchem sich die Effektstärke einstellen lässt.

Wird eine unterstütze Drohne verwendet – in diesem Fall die DJI Mavic 2 Pro* – kann am linken Rand des Reglers auch die automatische Verzerrungskorrektur für das Kameraobjektiv der Drohne aktiviert werden.

Neben dem Schieberegler gibt es in der unteren linken Ecke das sogenannte „Styles-Menü“. Hier finden sich verschiedene Bildvorlagen, die ähnlich wie auf Instagram ein Thema für das Luftbild bereitstellen.

Standardmäßig enthält AirMagic bereits fünf solcher Styles. Weitere Styles lassen sich im Online-Store von Skylum dazu kaufen. Pro Style verlangt Skylum hier derzeit 12 Euro.

Skylum AirMagic Styles
Effektstärke und Verzerrungskorrektur lassen sich ganz einfach einstellen.

Die enthaltenen Styles sind Chinook, Cinematic, Emotional, Sandstorm und Zephyr. Auf die Anwendung der Styles kann aber auch verzichtet werden. Oftmals wirken die Bilder damit ein wenig too much. Es kommt aber natürlich darauf an, wofür das Bild verwendet werden soll. Viele Piloten werden die Filter sicher lieben!

Skylum AirMagic Lens Correction und Sättigung copy
Verschiedene Styles tauchen das Bild ein anderes Farbthema.

Export und Batch Processing

Der Export der fertig bearbeiteten Bilder ist im einfachsten Fall extrem schnell erledigt. Am rechten unteren Rand auf Export klicken, Art des Exports auswählen (Datei, Email oder Fotoplattform SmugMug) und den Dateityp bestimmen. Danach exportiert AirMagic die Datei mit den Standardeinstellungen.

Wer hingegen etwas mehr Kontrolle über den Export hat, muss in AirMagic glücklicherweise nicht darauf verzichten. Das zeigt einmal mehr, dass Skylum bei AirMagic nicht einfach an jeder Ecke gespart hat, sondern versucht ein nützliches Tool bereitzustellen, dass auch ambitioniertere Anwender zufriedenstellen soll.

Skylum AirMagic Export Status
Der Export der Datei dauert wenige Sekunden (je nach Format der Datei).

Die erweiterte Exportoptionen ermöglichen die Auswahl des Format, ggf. den Komprimierungsgrad und die Festlegung des verwendeten des Farbraums. Auch eine Anpassung der Auflösung ist hier direkt möglich. Somit erspart einem AirMagic den Absprung in ein weiteres Fotobearbeitungsprogramm, um die Auflösung des Bildes entsprechend des Anwendungsfalls anzupassen.

Skylum AirMagic User Presets für Export
Export-Presets erlauben schnellen Zugriff bei zukünftigen Bearbeitungen.

Die eigenen Exportoptionen lassen sich praktischerweise auch als Preset ablegen und stehen so für zukünftige Exports zur Verfügung.

Für Piloten mit vielen Fotos, bietet AirMagic auch eine Batch-Verarbeitung an. Es lassen sich ganz einfach mehrere Fotos auf einem in dem Tool öffnen.

Skylum AirMagic Batch Processing
Die Batch-Bearbeitung optimiert mehrere Fotos zeitgleich.

Diese werden im Hintergrund optimiert und können dann einzeln mit Styles versehen werden. Auch ein Batch-Export ist möglich, um alle geöffneten Fotos in einem Rutsch auf der Festplatte abzulegen.

Fazit

Wer auf der Suche nach einem Tool ist, dass Luftbildfotos aktueller Drohnen in extremen Tempo und erstaunlichen Ergebnissen optimieren kann, wird mit AirMagic von Skylum fündig.

Der Workflow ist sehr einfach gehalten und das Tool überfordert nicht mit vielen Reglern und Optionen – im Gegenteil, viel mehr hätten die Entwickler gar nicht weglassen können. Die Algorithmen leisten eine gute Arbeit und machen zuvor „wertlose“ Fotos zu ansehnlichen Werken.

Generell sind die Korrekturen und Anpassungen aber eher auf der fröhlichen Seite des Lebens anzusiedeln. Ganz im Strom der Zeit mit Plattformen, wie Instagram und Co. Das ist für die meisten Nutzer völlig okay. Für Schwarz-Weiß-Conversions ist AirMagic aber beispielsweise nicht das richtige Programm. AirMagic produziert eher bunte, satte und lebendige Inhalte.

Ohne Frage lassen sich ähnliche und bessere Ergebnisse auch mit anderen Tools erzielen. Dann aber mit viel manuellem Aufwand und investierter Zeit. AirMagic hat aus unserer Sicht aber auch gar nicht den Anspruch, Lightroom, Photoshop und Luminar 3 den Platz streitig zu machen. Es zielt eher auf eine Nische ambitionierter Drohnenpiloten ab, die schnell schöne Fotos produzieren wollen.

Preislich liegt AirMagic mit 39 Euro völlig im Rahmen. Wer sich bereits nach anderen Fotobearbeitungsprogrammen umgesehen hat, dem läuft gerade eine Träne der Freude über die Wange. Die Preise für zusätzliche Styles sind im Vergleich eher hoch.

Es gibt auch eine kostenlose Testversion der Software, die keine zeitliche Beschränkung hat. Lediglich der Batch-Modus steht hier nich zur Verfügung. Außerdem sind Exports auf 1200px (längste Kante) begrenzt und werden mit einem Wasserzeichen versehen.

Von uns erhält AirMagic insgesamt eine Empfehlung. Es ist super einfach zu verwenden und preislich sehr attraktiv positioniert.

Skylum AirMagic DZ Choice Award Web

Pro

  • tolle Ergebnisse ohne Zutun
  • extrem schneller Workflow
  • sehr einfach zu bedienen
  • Mac und Windows kompatibel
  • viele Exportoptionen
  • Preis

Contra

  • für Profis ggf. zu beschränkter Funktionsumfang
  • Preis für zusätzliche Styles relativ hoch

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils! Ich bin leidenschaftlicher Modellbauer, Hobby-Fotograf, Akku-Liebhaber und RC-Pilot. Ich berichte hier über die neusten Entwicklungen in der Drohnen-Branche und kümmere mich um detaillierte Anleitungen, Guides und Testberichte.

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