Der französische Drohnenhersteller Parrot ist einer von sechs Gewinnern einer Ausschreibung des US Militärs. Demnach wird Parrot bei der Entwicklung einer kleinen Aufklärungsdrohne mitwirken, die Soldaten bei Missionen unterstützen soll.
DJI ist hingegen nicht unter den sechs von der US Army favorisierten Unternehmens. Dies ist mit großer Wahrscheinlichkeit auf den anhaltenden Handelskrieg zwischen den USA und China zurückzuführen.
DJI hat erst vor zwei Wochen einen Preisanstieg auf Basis neuer Einfuhrzölle angekündigt. Außerdem ist der chinesischen Drohnenhersteller in das Visier des DHS (Department of Homeland Security) geraten, was einen möglichen Datenklau durch DJI Drohnen anbelangt.
Aufklärungsdrohne für Soldaten
Parrot wird bei der Entwicklung der neuen Aufklärungsdrohne mithelfen. Ins Leben gerufen wurde die Kooperation von einer Partnerschaft aus dem U.S. Army Program Executive Officer (PEO) for Aviation’s Project Manager, Unmanned Aircraft Systems, der Defense Innovation Unit (DIU) und dem Army’s Maneuver Center of Excellence.
An die Drohne werden, typisch für Regierungsverträge im Militärbereich, ganz besondere Anforderungen gestellt.
So darf die zu entwickelnde Drohne nicht mehr als drei Pfund (1,36 kg) wiegen. Außerdem muss das Fluggerät mindestens für 30 Minuten durchgehenden in der Luft bleiben können. Die Reichweite soll mindestens 1,875 Meilen (3,01 km) betragen.
Des Weiteren muss das UAS in weniger als zwei Minuten von einem Soldaten einsatzbereit gemacht werden können und soll in den von der US Army verwendeten Standard-Kampfrucksäcken Platz finden.
Vertrag ist Millionen 11 US-$ wert
Alle für die Entwicklung und das Testen eines Prototypen ausgewählten Unternehmens erhalten eine Finanzierung von circa 11 Millionen US-$. Wie lukrativ diese Summe für Parrot ist, lässt sich schwer bewerten.
Mit Blick auf die Entwicklung anderer Militärausrüstung scheint das Budget jedoch nicht unbedingt überdimensioniert zu sein. Die Anforderungen sind basierend auf dem, was aktuelle Consumer Drohnen bereits können, jedoch durchaus realistisch.
Parrot war nach dem Start seiner ANAFI 4K Drohne* bereits einmal in finanzielle Schwierigkeiten geraten und musste einen großen Teil seiner Belegschaft entlassen. Der US Army-Vertrag bietet den Franzosen nun einen ersten Eintrittspunkt in den Militärdrohnenmarkt, der mit knapp 70 % immer noch einen Löwenanteil aller UAVs ausmacht.
Quelle: The Verge