Der Hersteller Olympus ist vor allem im Fotografiebereich bekannt und bietet dort verschiedene Kameras im Consumer- und Pro-Bereich an. Ein neues Patent verrät nun, dass das japanische Unternehmen nun an einer eigenen Drohne arbeitet.
Erst gestern berichteten wir über neue Patente von DJI, die auf spannende Funktionen für kommende Drohnen hoffen lassen. Nun ist es erneut ein Patentdokument, das neue Informationen liefert. Dieses mal jedoch Konkurrenz für DJI bedeuten könnte.
In dem Patent wird eine Drohne von Olympus beschrieben, die speziell auf hohe Bildqualität ausgelegt ist. Das erscheint logisch, denn das Unternehmen ist auf Digitalkameras spezialisiert. Zu letzte stellten die Japaner die neue Olympus OM-D E-M1 Mark III Kamera* für den professionellen Bereich vor.
Kameras mit hoher Qualität im Fokus
Die Patentschrift und einige Bilder daraus wurden über die Website 43rumors.com geleakt. Die Einleitung des Patents geht auf die voranschreitende Kommerzialisierung von Drohnen ein und nennt die Dokumentation von Unfallorten oder Hilfe in Katastrophengebieten als Beispiele.
Das Patent fußt auf dem Argument, dass aktuelle Drohnen ein gemeinsames Problem hätten: Die verwendeten Kamerasensoren und Objektive sind teilweise nicht leistungsstark genug, um hochqualitative Aufnahmen zu erstellen.
Olympus beschreibt als Lösung daher eine Drohne, die mit einem „Fotogerät mit hoher Funktionalität und hoher Leistung“ ausgestattet werden kann.
Dieses Kamera soll dann außerdem mit einem Hochleistungsobjektiv mit einer Zoom- und Autofokus-Funktion ausgestattet werden. Der Text liest sich dabei so, als wären die Objektive wechselbar (etwas das DJI-Nutzer schon lange von einer Phantom 5 oder Mavic 3 Drohne erwarten).
Der innere Aufbau des Zoom-Objektives für die Olympus-Drohne wird in einer Grafik direkt mitgeliefert. Es handelt sich um ein Objektiv mit fünf Linsengruppen.
Nutzerinterface und Controller
Außerdem verrät das geleakte Dokument einige Informationen über den Controller und die Steuerung der Drohne.
Olympus beschreibt hier die Steuerung eines UAVs über einen herkömmlichen Controller mit einem Joystick. Ein anderes Bild hingegen zeigt die Eingabe von Informationen und Befehlen auf einem Gerät mit Touch-Bildschirm.
Außerdem sind einige Grafiken vorhanden, die ein rudimentäres Nutzerinterface darstellen, welches auf die Zoom-Funktionalität der Kamera einspielt.
In der Einleitung des Patents geht Olympus außerdem auf eine Gimbal-Stabilisierung der Kamera ein, welche in einem separaten Patent mit der US Patentnummer 2016/0014307 beschrieben sein soll. Dieses ist aber ebenfalls noch nicht öffentlich verfügbar.
Ob und wann Olympus tatsächlich mit einer eigenen Drohne auf den Markt kommt oder sich vielleicht nur auf die Entwicklung von Drohnenkameras und passender Software spezialisiert ist, noch völlig offen.
Es wäre aber ohne Frage gut zu sehen, dass ein weiterer Player den Markt für hochwertige Fotografie-Drohnen betritt, um den bisherigen Mitspielern Konkurrenz zu bieten.
Leider ist bisher nicht wirklich bekannt, ob Olympus mit dem Patent auf den Prosumer-Bereich (also noch Hobby-Segment) abzielt oder ob wir hier eher eine Drone für den industriellen Einsatz sehen werden.
Quelle: 43rumors