Die neue Droniq App für Drohnenpiloten steht ab sofort für Android- und iOS-Geräte kostenlos zum Download bereit. Die neue Drohnen-App tritt dabei das Erbe der bekannten DFS Drohnen App an.
Bereits vor einigen Wochen haben wir euch darüber berichtet, dass die deutsche DFS Drohnen App nicht mehr weiterentwickelt wird. Mit dem Jahreswechsel kommt stattdessen die neue Droniq App auf den Markt, die als Alternative dienen soll.
Die neue Droniq App wurde dabei speziell in Hinblick auf die neuen EU-Drohnengesetze überarbeitet, die seit dem 1. Januar 2021 nun offiziell auch in Deutschland angewendet werden.
Droniq App: Eine alte Bekannte mit neuen Inhalten
Die neue App wird dabei von der Droniq GmbH zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen der DFS Deutsche Flugsicherung und der Telekom. Im Grund ändert sich also nicht viel, denn auch hinter der alten „offiziellen Drohnen-App“ steckte bereits die DFS.
Das merkt man auch sofort, wenn die neue Droniq App installiert ist und das erste Mal gestartet wird. Rein optisch hat sich quasi nichts im Vergleich zu der alten App geändert. Droniq setzt hier auf dasselbe Nutzerinterface.
Wichtig für alle alten Nutzer: Wer bereits einen Account für die DFS App hatte, kann diesen nun weiterverwenden und seine dokumentierten Flüge auch im Logbuch der neuen Droniq App abrufen. Das ist positiv.
Eine kleine Neuerung gibt es dennoch: Für den auf der Karte ausgewählten Standort werden nun auch grundlegende Wetterdaten angezeigt. Für eine kurze Einschätzung sicherlich nicht schlecht, für eine genauere Beurteilung der Lage, sollten Drohnenpiloten im Zweifel detaillierte Datenquellen oder Wetter-Apps verwenden.
Droniq sorgt für Konformität mit EU-Regeln
Der wohl größte Vorteil der neuen App ist die Beachtung der Inhalte des neuen EU-Drohnengesetzes. Das bedeutet zum einen, dass die spezifischen nationalen Regelungen der DrohnenVO aus dem Jahr 2017 aus der App (größtenteils) verschwunden sind und stattdessen nun die erweiterten Inhalte der EU-Durchsetzungsverordnung eingepflegt wurden.
An der Funktionsweise der App hat sich dabei wenig geändert. Ihr wählt eure Drohne aus einer Liste aus oder hinterlegt eure eigene Daten (z.B. bei einem Selbstbau). Danach muss der Standort auf der Karte gewählt werden, an dem geflogen werden soll. Es werden außerdem noch die maximale Flughöhe (AGL) und der Radius um dem Punkt ausgewählt.
Neu ist zudem die Auswahl der Betriebskategorien (OFFEN A1, A2, A3 und Begrenzt offene Kategorie). Damit kann der Pilot angeben, in welchem Kontext die Drohne betrieben werden soll.
Die App zeigt dann an, welche Dinge vor und während eines Fluges zu beachten sind und ob ein Aufstieg überhaupt erlaubt ist. Hier ist also alles beim Alten.
Unsere ersten Eindrücke
Wir haben auch bereits erste kurze Tests mit der App gemacht. Dabei sind uns einige Dinge aufgefallen, die wir gerne mit euch teilen wollen.
Zum einen bekommt ihr aktuell im gesamten Gebiet der Bundesrepublik als Status „Achtung!“ angezeigt. Das liegt unseres Wissens nach an der NOTAM B1982/20, die aufgrund der aktuellen Corona-Lage im gesamten Land gilt. Das ist ein wenig verwirrend, denn eigentlich sind von diesen NOTAM-Inhalten eher bemannte Fluggeräte und hier vor allem im internationalen Flugverkehr betroffen. Es wäre sicherlich hilfreich, wenn Droniq diese Meldung als „Ausnahme“ ausblenden würde?
Außerdem scheint die Auswahl der Betriebskategorie nicht wirklich eine Auswirkung auf die Statusanzeige zu haben. Die App erkennt zwar, dass bei Auswahl eines Startpunktes in einem Wohngebiet „hohe Bevölkerungsdichte“ herrscht, zeigt aber nicht an, dass ein Flug als OFFEN A3 hier aber gar nicht möglich sein kann.
Verwirrend ist auch die Anzeige der beiden Kategorien „Infrastruktur“ und „Kritische Infrastruktur“. Wählt man einen Startpunkt der innerhalb eines ausgezeichneten Bereiches liegt, der eine Hochspannungstrasse darstellt, passieren zwei widersprüchliche Dinge. Unter „Infrastruktur“ gibt eine Warnung mit Abstand zu Hochspannungsleitungen zu fliegen. Unter „Kritische Infrastruktur“ wird dem Piloten hingegen bestätigt, man wäre mit mehr als 100 m seitlichem Abstand von der Trasse entfernt. Komisch.
Insgesamt muss man sich als Nutzer also erst einmal ein wenig an die Anzeigen der neuen App gewöhnen. Hier ist sicherlich in Zukunft noch etwas Nachbesserungspotenzial.
Droniq App installieren
Die Droniq App kann direkt über die Apple App Store (113 MB) oder den Google Play Store (138 MB) heruntergeladen und installiert werden.
Unter iOS ist mindestens ein Gerät mit iOS 8 notwendig, unter Android läuft die App ab Android 4.4.
Hier noch die passenden Links:
Quelle: Droniq
Bildquellen: Screenshots auf Basis der Droniq App unter iOS 14