Manchmal kommen einige interessante Dinge zusammen, die man so nicht erwartet hätte. Genau das ist auch im Fall eines Tweets passiert, der auf Twitter gerade heiß debattiert wird. Es geht um Polizei-Drohnen und deren Einsatz zur Überwachung. Zumindest indirekt.
Dass die Polizei in verschiedensten Ländern der Welt ebenfalls bereits Drohnen einsetzt, um ihre Arbeit zu erleichtern oder effizienter gestalten, dürfte kein Geheimnis sein. Tätigkeiten, wie die schnelle Dokumentation von Verkehrsunfällen, die Überwachung von Großveranstaltungen oder auch die Suche nach vermissten Personen gehören beispielsweise dazu.
Doch was ist, wenn Menschen sich durch die Präsenz der Polizei-Drohnen bedroht fühlen? Ist die Polizei auf Gewalt gegen die eigenen Drohnen vorbereitet?
Satirischer Tweet löst Diskussionen aus
Um die Geschichte ganz von vorne zu verstehen, müssen wir an dieser Stelle etwas ausholen – wir haben selbst ein wenig gebraucht zu verstehen, was eigentlich passiert ist.
Über den Twitter-Account @latstetter wurde ein Tweet verbreitet, der Menschen in der US-Stadt Portsmouth im Staat Ohio dazu aufruft, keine Gegenstände nach Drohnen der Polizei zu werfen. Die Drohnen würden zur Erledigung von Sicherheitsaufgaben verwendet und gehörten zur Anti-Drogen-Fahndung.
Darunter ist ein Bild von einem Mann und einer Frau auf einem Stück Rasen zu sehen, die offensichtlich dabei sind, die Drohne mit Gegenständen zu bewerfen. Das Bild ist dabei so geschossen, das eine leere Glasflasche sich gerade im Flug Richtung der vermeintlichen Drohne befindet.
Soweit so schlecht. Denn das Eingreifen in den Luftverkehr dürfte so ziemlich überall auf der Welt verboten sein und unter Strafe stehen. Gerade dann, wenn es sich um Drohnen handelt, die im behördlichen Sinne unterwegs sind.
Doch ganz so einfach ist die Story nicht. Was auf den ersten Blick wie eine echte Meldung aussieht, stammt offenbar eigentlich von der Facebook-Seite Portsmouth Ohio Official. Die Seite bezeichnet sich selbst als Satire-Publikation, die rein zur Zwecken der Unterhaltung betrieben wird.
Die Meldung ist also ausgedacht / erfunden und nur im Kontext einer „lustigen“ Satireaktion entstanden. Das ist auf Twitter durch das erneute Teilen des Inhaltes ohne direkte Quellenangabe aber natürlich nicht ersichtlich und die wenigsten User werden sich wohl die Mühe machen. Einige Antworten auf Twitter versuchen die Sache jedoch klarzustellen.
Viele Befürworter der vermeintlichen Angriffe
Was jedoch vor allem heraussticht, sind die Reaktionen anderer Nutzer auf das Bild – sei es nun echt oder nicht. Viele der Kommentatoren scheinen die Angriffe auf die Drohne gut zu heißen und sympathisieren sich mit den Personen auf dem Foto.
An vielen Stellen wird von Freiheitsrechten gesprochen. Der Einsatz von Drohnen durch die Polizei kommt in der allgemeinen Diskussionen offenbar allgemein nicht gut an. Die meisten Kommentatoren scheinen aus den USA zu stammen.
Das passt in das Bild, was sich auch an anderer Stelle abzeichnet. In Frankreich gab es im Rahmen des ersten Corona-Lockdowns beispielsweise erste Klagen gegen den Einsatz von Polizei-Drohnen.
Wer das Öffentlichkeitsbild von Drohnen als Hobbypilot bereits seit einigen Jahren verfolgt, dürfte über die Reaktionen zu dem Tweet jedoch kaum verwundert sein. Bereits ohne polizeilichen Kontext haben UAVs bei vielen Menschen immer noch keinen besonders guten Ruf. Oftmals, sicherlich eher begründet durch Unwissenheit, als durch fundierte Erfahrungen.
Einige Menschen kennen noch Spaß
Und dann ist da die andere Seite des Internets. Einige Nutzer haben sich das Bild direkt geschappt und haben selber satirischen Elemente ergänzt. So lange es noch Menschen mit Humor gibt, ist also auch diese Sache halb so wild.
Hier einige interessante Werke:
Insgesamt gilt aber ohne Frage: Der Angriff von Drohnen im Einsatz durch Polizei und Feuerwehr ist unter keinen Umständen zu stören. Schon gar nicht durch gezielte Angriffe. Einsatzkräfte sollten auf der anderen Seite darauf achten, dass die Drohnen auch direkt ihre Zugehörigkeit zur Polizei oder anderen Organisationen zeigen. Nur so lassen sich Konflikten wohl wirklich vermeiden.
Quelle: @latstetter via Twitter