Viele Drohnenpiloten freuen sich über möglichst gut aussehende Bilder, die mit Standardeinstellungen einer Drohne geschossen werden. Profis verlassen sich hingegen eher seltener auf die integrierten Optimierungsmechanismus und setzen auf RAW-Fotos. Die Mavic Air 2S soll angeblich auch bei den RAW-Bildern Hand anlegen.
Wer viel und häufig mit seiner Drohne unterwegs ist, nutzt mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Option, Standbilder in einem RAW-Format zu schießen. Damit werden deutlich mehr Informationen des Bildsensors eingefangen, als beispielsweise bei einem JPEG-Bild. Dafür ist die benötigte Speicherkapazität bei RAW-Fotos (häufig im DNG-Dateiformat gespeichert) aber auch ein Vielfaches größer.
Wer im RAW-Modus fotografiert, geht natürlich auch davon aus, ein direktes Abbild des Fotosensors ohne Nachbearbeitung zu bekommen. Es gibt nun Hinweise, dass das bei der DJI Air 2S nicht der Fall ist.
RAW-Fotos der Air 2S sehen zu gut aus
Die Hinweise kommen von der Website TechRadar. Diese hatte die Kamera der Air 2S (zu unserem Testbericht) genau unter die Lupe genommen und eine beinahe zu gute Leistung des Kamerasensors unter schwierigen Bedingungen mit wenig Restlicht festgestellt.
Im Vergleich zu andere bekannten Sensoren kommen die RAW-Bilder der Air 2S auch bei hoher ISO-Einstellung (hoher Sensorempfindlichkeit) erstaunlich rauscharm als DNG-Files auf der Speicherkarte an. Die Fotos sehen dabei so gut aus, dass der Verdacht auf eine Nachbearbeitung durch die Software der Drohne nahe liegt.
DJI bestätigte nun offenbar auf Nachfrage tatsächlich, dass die DJI Air 2S auch bei RAW-Fotos eine „temporal denoising technology“ (Technologie zur zeitweisen / stellenweisen Entrauschung). Die Drohne legt also auch über RAW-Files einen Anti-Rauschfilter, wenn dies vom System als nötig befunden wird.
Und? Schöne Fotos sind doch toll!
Die meisten Nutzer dürfte dieses Thema gar nicht oder wenn in eher positiver Weise berühren. Mit der Technik sehen eben High-ISO-RAW-Fotos noch ein wenig besser aus, ohne dass sie nachbearbeitet werden müssen.
Trotzdem führt die Air 2S den Begriff RAW-Foto damit ein wenig ad absurdum. Denn RAW-Fotos sind – per Definition – eigentlich nun einmal „roh“ und somit völlig unbearbeitet. Es handelt sich um eine unentwickelte Kopie dessen, was der Fotosensor in dem Moment eingefangen hat.
Profis dürften sich an dieser Tatsache stören im Fall der Air 2S keine vollständig echten RAW-Bilder zu erhalten, sondern eine Version des DNG-Bildes, die bereits einen Denoise-Filter durchlaufen hat. Leider kommuniziert DJI dieses Verfahren bisher auch nicht in den technischen Daten der Drohne. Eine optionale Abschaltung der Technologie über die DJI Fly App ist laut Aussage von TechRadar unter Berufung auf ein DJI Statement ebenfalls nicht geplant.
Drone-Zone’s Meinung
Im Grunde alles kein großes Ding. Unschön ist lediglich, dass diese Technologie nicht klar dem Kunden kommuniziert wird / wurde. Die meisten Kunden der Air 2S dürften sich aber ohnehin nicht darum kümmern. Professionelle Anwender mit speziellen Anforderungen an die Fotografien aus der Air 2S müssen sich der Anwendung von möglichen De-Noise-Filtern bewusst sein,
Letzten Endes ist die Air 2S immer noch das Highend-Modell der Mittelklasse im Consumer-Segment bei DJI. Wer also echte RAW-Fotos will, hat ein weiteres Argument auf die Mavic 3 Serie zu warten.
Quelle: TechRadar
Wenn ich die Speicherkarte aus der drohne entnehme und die videoaufnahmen mir auf dem co.puter ansehe sehe ich im Bild alle Daten. Wie bekomme ich die Schriftarten vom Video
Hallo Gunter,
ich weiß leider nicht genau was du meinst. Kannst du deine Frage anders formulieren bzw. genauer beschreiben?
Beste Grüße,
Nils